Mein „Heimrennen“ der 70.3 Ironman Kraichgau

Ein Wettkampf wird von mir als Heimrennen definiert, wenn ich in der Nacht vor dem Wettkampf die Möglichkeit habe, in meinem eigenen Bett zu schlafen. Damit das so funktioniert, sind wir zur Abholung der Startunterlagen und zum Rad-Check-In bereits am Vortag ein erstes Mal angereist. Nach der langen Winterpause endlich wieder Triathlonluft schnuppern. Der Anblick der vielen Athleten ließ mich seit langem einmal wieder richtig Nervosität spüren. Für mich kein schlechtes Gefühl – vielmehr war ich froh, dass die Saison jetzt endlich losgehen sollte. Kilometer waren genug geschruppt. Eine erste Standortbestimmung musste her und ich habe mich schon immer lieber im Rennen, als im Training gequält.

1,9 Kilometer durch den Hardtsee, auf dem Rad 90 Kilometer im Land der 1000 Hügel mit rund 1000 Höhenmetern durch Östringen, Tiefenbach, Gochsheim, Büchig und wieder zurück bis Bad Schönborn, in Laufschuhen 21 Kilometer durch Mingolsheim und Langenbrücken – das sind die Herausforderungen des Triathlons, der sich über die Jahre hinweg zum Highlight der 70.3 Rennserie in Deutschland entwickelt hat.

Vor zwei Wochen hatte ich mein neues Rad auf dem Wettkampfparcours hier vor Ort getestet und mir auch die Strecke nochmals verinnerlicht. Auch das geht mit wenig Aufwand nur bei einem „Heimrennen“.

Das Wetter war heute mit 13 Grad und immer wieder Regenschauer alles andere als für das Kraichgau typisch. Eigentlich hatte ich mich, wie bei den letzten Veranstaltungen hier, auf eine Hitzeschlacht eingestellt.

Auch das Wasser war mit knapp 20 Grad erwartet frisch aber das Schwimmen für alle Starter wohl immer noch die angenehmste Disziplin heute. Diesen Winter konnten ja auch wir AK-Athleten im Schwimmbad wie gewohnt durchtrainieren und so war auch ich neugierig, ob ich meine recht ordentlichen Schwimmleistungen aus dem Training auch im Wettkampf umsetzen bzw. zeigen kann. Mit der zweitschnellsten Schwimmzeit der Mädels erreichte ich nach einem einfachen Rundkurs im Hardtsee die Wechselzone. Hier zeigte sich einmal mehr, dass es beim Triathlon nichts gibt, was es nicht gibt: Als ich meinen Wechselbeutel mit meiner Startnummer 307 greifen wollte, war der Haken bereits leer. Völlig verzweifelt suchte ich Helfer auf und schilderte aufgebracht meine missliche Lage. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit – ich hatte schon Tränen in den Augen- kam eine Helferin (meine Retterin) mit meinem Beutel aus dem Wechselzelt. Ein schnellerer Schwimmer hatte wohl den falschen Beutel gegriffen und unsportlich einfach liegen gelassen.

Jetzt sollte die Disziplin kommen, auf welche ich mich schon so gefreut hatte. Über insgesamt fast zwei Jahre hatte ich schwerpunktmäßig an meiner Radform gearbeitet, was ich jetzt und heute im Land der 1000 Hügel unter Beweis stellen wollte.

Foto Quelle: Florian Freundt / Fotograf

Bedingt durch meinen schlechten Wechsel wollte ich die Zeit jetzt so schnell wie möglich wieder gut machen. Wohl zu schnell, wie sich später herausstellen sollte… Trotz dem bescheidenen Wetter säumten Zuschauer in verschiedenen Stimmungsnestern die Strecke. Einfach geil. Doppelt geil, wenn dann auch noch gut Druck aufs Pedal kommt.

Mit der zweitschnellsten Radzeit aller Mädels wechselte ich auf die abschließend zu absolvierende Halbmarathonstrecke in meine Laufschuhe. Mein Beutel mit den Schuhen war am richtigen Platz, was mich sehr glücklich gemacht hat. Es sind manchmal selbstverständliche Dinge, welche einem Freude bereiten können 😉 Auf der dreimal zu durchlaufenden Runde waren noch mehr Zuschauer und ich musste mich auf den ersten Kilometern regelrecht bremsen, um den Lauf nicht zu schnell zu beginnen.

Von meiner früheren Laufform bin ich  leider aktuell noch weit entfernt. Ob das jetzt ausschließlich an den schnellen ersten Radkilometern lag, glaube ich nicht. Zumindest nicht nur.

Der Sprecher war schon hunderte Meter vor dem Zieleinlauf zu hören. Jetzt musste ich nach der dritten Laufrunde nur noch rechtzeitig in den Zielkanal einbiegen.

Work done.

Meine Endzeit von 4:45,50h bedeute Platz drei @all age group women und Rang zwei in meiner AK.

Mein Fazit für heute:

Kein Sahnetag, aber mit meiner Schwimm- und Radleistung bin ich dennoch zufrieden. Alles noch ausbaufähig. Glückwunsch an alle, welche sich heute bei diesen Bedingungen durchgebissen haben und größten Respekt an die noch viel schnelleren (Profi-) Mädels!

Eure

Sindelfinger Werk-Stadt-Lauf

So kurz nach dem Trainingslager an einem Volkslauf teilzunehmen ist sicherlich eher suboptimal.

Allerdings gilt es, meine regionalen Sponsoren auch regional zu vertreten. Aus diesem Grund habe ich es mir nicht nehmen lassen, hier und heute eine flotte Laufeinheit einzuschieben.

Die altbekannte Strecke wurde leicht verändert und führte vom Mercedes-Benz Werk durch die Innenstadt, weiter ins Sommerhofental, hoch zum Freibad und wieder zurück.  Die Innenstadtrunde war zweimal zu durchlaufen.

Mit Kim Bödi von den Sindelfinger Leichtathleten war heute eine Laufspezialistin mit am Start. Schon vor dem Startschuss wusste ich, dass es sehr schwer werden wird, sie zu schlagen. Bis zum Freibadberg konnte ich mit Kim mithalten. Bergan ging das leider nicht mehr. Wir Triathleten sind eben eher Flachlandläufer 😉

Ich habe mich heute wirklich sehr über die zahlreichen „Luisa“ Anfeuerungen beim Heimspiel hier in Sindelfingen gefreut. Ganz lieben Dank für die Unterstützung. Meinen zweiten Platz konnte ich bis ins Ziel halten und mit dem 8. Gesamtrang (37:59 Minuten) sogar einige Jungs ärgern. Glückwunsch an Kim! Von ihr werden wir sicherlich noch viel hören.

Kurzes Fazit meinerseits: Nach der Coronapause endlich wieder einmal eine top organisierte Laufveranstaltung ohne Einschränkungen, mit einer schönen aber durchaus anspruchsvollen Strecke. Und dann noch so tolles Wetter (hier gab es zur gleichen Zeit auch schon Schneeschauer) – also alles bestens.

Für mich gilt es ab jetzt die Beinchen etwas zu schonen und die Trainingsumfänge bis zum 70.3 IRONMAN Kraichgau zu reduzieren. Am 29. Mai werde ich dort im „Land der 1000 Hügel“ meinen ersten Triathlon 2022 absolvieren. Dieses Rennen über die Mitteldistanz ist für mich ein richtiges Highlight, gleich zu Saisonbeginn. Ich freue mich!

https://my.raceresult.com/192577/results#3_24C2E5

Eure Luisa

Läuft bei Moroffs

Papa und ich beim Duo-Marathon Deutsche Weinstraße in Bockenheim

Die Idee ist so einfach wie genial. Zwei Athleten teilen sich die Marathonstrecke von 42,195 Kilometer zu jeweils etwa der Hälfte. Ein Marathon über die volle Strecke wäre für uns Triathleten während der Saisonvorbereitung eher kontraproduktiv. Geteiltes Leid ist halbes Leid. So ist das dann auch mit dem Muskelkater – jeder die Hälfte.

Um meinem persönlichen Sponsor, die Sindelfinger Wohnstätten etwas zurück geben zu können, haben wir uns kurzerhand dazu entschlossen, für das „Team Wohnstätten Sindelfingen“ an den Start zu gehen.

Vor einigen Jahren waren wir hier als Mixed – Team schon einmal am Start und konnten diese Wertung damals für uns entscheiden. „Never change a winning Team“ und so hatten wir uns dazu entschieden, an der Reihenfolge der Läufer nichts zu verändern.

Papa war Startläufer und ich sollte bei Kilometer 20 nach der Verpflegungsstation in Bad Dürkheim am südlichsten Punkt der Strecke übernehmen. Start und Ziel war in Bockenheim. Die Strecke durch die Weinberge mit knapp 500 Höhenmetern ist als durchaus anspruchsvoll zu bezeichnen. Anspruchsvoll, und zudem wunderschön. Das nicht wirklich einladende Aprilwetter heute (nur 4-6 Grad und immer wieder Regenschauer) minderte für uns Läufern das tolle Erlebnis nur minimal.

Um 10 Uhr erfolgte der gemeinsame Start aller Läufer der verschiedenen Strecken. Während Papa bereits die ersten Kilometer abspulte, machte ich mich mit den anderen Duo-Läufern, welche sich für den zweiten Streckenabschnitt entschieden hatten, auf den Weg zum Shuttle-Bus am Bahnhof.

Nach 1.18:35 Stunden gab Daddy den „Staffelstab“ In der Mixed – Teamwertung bereits in Führung liegend an mich weiter. Nur wenige Minuten zuvor bin ich mit einem Vereinskammeraden noch im wärmenden Café gesessen und hätte den Wechsel um ein Haar verpasst. Da hatte es Papa wohl sehr eilig. Mit Warmlaufen war das dann heute wohl nichts.

Während Papa sich mit dem Bus auf den Weg zurück nach Bockenheim machte, war ich jetzt die folgenden 22 Kilometer gefordert um unsere Platzierung zu verteidigen.

Die Strecke führte immer wieder durch kleine Stimmungsnester in den Ortschaften. Landschaftlich reizvoll, d.h. immer hügelig bergauf – bergab. Da ich mir nicht sicher sein konnte, ob auf der zweiten Teilstrecke nicht noch ein schneller Läufer oder eine schnellere Läuferin in der Mixed-Wertung unterwegs ist, konnte ich mich nicht zurücklehnen. Auch die „Rieslingdusche“, welche auf meinem Streckenabschnitt platziert war, wurde heute witterungsbedingt ausgelassen.

Dann erst im Ziel folgte die Gewissheit: Wir waren heute mit unserer Endzeit von 2.47:21 Stunden das Schnellste Mixed-Team. Bei einer Strecke mit insgesamt 500 Höhenmeter nicht ganz schlecht.

Läuft bei den Moroffs 🙂

https://runtix.com/sts/10050/2095/dma/relaycat/mi

Eure Luisa

Endlich wieder Volkslauf, endlich wieder Halbmarathon Kandel

Dass es hier und heute zu keiner neuen persönlichen Bestzeit reichen würde, war mir schon Wochen vorher klar. Dafür hätte ich in den vergangenen Monaten deutlich mehr an meiner Tempohärte beim Laufen arbeiten müssen. Schwerpunktmäßig wurden über den Winter viele Stunden fürs Radtraining investiert.

Die jetzt endlich wieder stattfindenden Volksläufe möchte ich genau dafür nutzen, beim Laufen zu alter Stärke zurück zu finden. Volksläufe sind für mich der Grund, schnell zu laufen. Alleine im Wald oder auf der Bahn – da tue ich mir ehrlich gesagt schwer.

Den Lauf in Kandel hatte ich von den Starts in der Vergangenheit in bester Erinnerung. Jahr für Jahr ist und war der Lauf durch den Bienwald, wenn es der Termin zuließ, mein persönliches Saisonopening.

An der Strecke hat sich auch dieses Jahr nichts geändert. Die Organisation, wie immer hier, einmal mehr als perfekt. Die Teilnehmerzahl war aufgrund der Hygieneauflagen wegen Corona begrenzt. Auch sonst noch Einschränkungen, aber alles im Rahmen.

Mit welchem Tempo sollte ich heute eigentlich angehen? Welches Tempo kann ich über diese Distanz aktuell durchhalten? Alles Fragen, welche ich mir im Vorfeld selbst nicht beantworten konnte.

Papa motivierte mich, einfach einmal mit einem „flotten Viererschnitt“ zu starten. „Ganz verlernt haben kannst Du das Laufen ja nicht.“

Von Beginn an habe ich gespürt, dass sich der anvisierte Viererschnitt nicht so locker anfühlte, wie ich dies aus der Vergangenheit her kannte. Der Lauf mit Gleichgesinnten motivierte mich dennoch ungemein und bis Kilometer 12 war das Tempo quasi Brust an Brust mit Papa auch problemlos möglich. Der „alte Mann“ hatte heute wohl die besseren Laufbeine und zog ab da das Tempo zu meiner Überraschung nochmals an. Die Bezeichnung „alter Mann“ ist hier keinesfalls negativ gemeint. Ganz im Gegenteil: Ich profitiere ja ungemein  von meinem immer noch schnellen Dad. Und wie es ausschaut, auch er von mir 😉

Die anfangs erwähnten fehlenden Tempoläufe machten sich auf der zweiten Hälfte spürbar. Das Tempo, knapp unterm Viererschnitt, hätte ich sicherlich noch einige Kilometer länger durchgehalten. Nur eben schneller ging es hier und heute nicht. 

Letztendlich war ich dennoch glücklich und zufrieden. Ich war dankbar überhaupt wieder einmal an einem Volkslauf teilnehmen zu können. Leider alles nicht mehr selbstverständlich.

Meine Endzeit von 1:23 Stunden (sogar etwas schneller als anvisiert) bedeutete den 6. Gesamtrang im stark besetzten Feld bei den Frauen. Glückwunsch an dieser Stelle an die sehr schnellen Mädels vor mir. Meine persönliche Bestzeit von 1:19 Std. hätte heute nur für Gesamtrang drei gereicht. 

Für mich persönlich war mein Ergebnis heute nicht herausragend, aber ein Anfang. Ein Anfang, auf dem sich aufbauen lässt. Mein Saisonhöhepunkt kommt ja erst im Oktober. Also bin ich eigentlich voll im Plan. Meine Saison 2022 wird lang – hoffentlich die Längste bisher.

Eure

Ergebnisse hier:

https://runtix.com/sts/10050/2190/hm/sex/0

Erfolg ist kein Glück

Die Motivation für mein tägliches Training ziehe ich aus meinen schönsten sportlichen Erlebnissen. 2021 waren das mein Gesamtsieg beim 70.3 IRONMAN in Duisburg und meine Hawaii Quali in Klagenfurt für die Langdistanz WM 2022 in Kona.

Erfolg ist kein Glück – Lied von Kontra K

https://open.spotify.com/track/4xuVfUXkHe1YZZZWNICGcV
https://www.youtube.com/watch?v=Acgy-3d4P6o

 

Eigentlich überhaupt nicht meine Musikrichtung, aber irgendwie passt jeder einzelne Satz:


Da wo sie scheitern, musst du angreifen
In einen höheren Gang schalten
Und auch wenn der Rest dann aufgibt, heißt es festbeißen
Dran bleiben, anspannen und standhalten
Glück nicht verwechseln mit Können
Aber dein Können niemals anzweifeln
Nie genug, aber auch nie zu große Ziele
Mach die Luft in deiner Lunge zu Benzin für die Maschine
Den Neid von so vielen zu Öl für das Getriebe
Neuer Tag, neues Glück, neue Regeln, neue Spieler
Hochfliegen heißt fallen in die Tiefe
Doch ohne große Opfer gibt es großen keine Siege
Wir hören kein Nein, kein das geht nicht, kein der Weg ist zu weit
Denn nur mit Blut, Schweiß und Tränen
Bezahlt man die Unendlichkeit
Und noch einen anderen Weg kenn ich keinen
Und selbst wenn, schätzt man erst den Wert, zahlt man auch den echten Preis
Du sagst, du kannst nicht, dann willst du nicht ganz einfach
Talent ist nur Übung und Übung macht den Meister

Erfolg ist kein Glück
Sondern nur das Ergebnis von Blut, Schweiß und Tränen
Das Leben zahlt alles mal zurück
Es kommt nur ganz darauf an, was du bist
Schatten oder Licht


Neuer Versuch, neues Glück
Es ist zu spät für noch nichts
Denn man erntet nur so viel, wie man auch gibt
Und wenn deine Flamme dann erlischt
Warst du nur ein kleines Licht
Oder ein Feuer hoch wie Häuser
Das auch brennt bei starkem Wind
Du musst es wollen, wie deine Lunge die Luft zum Atmen will
Denn Flügel wachsen einem nur, wenn den Mut auch hat und springt
Wenn ich stürze, bleib ich liegen, steh ich härter auf und fliege
Nur wer Angst hat vor dem Fall, muss ein ganzes Leben kriechen
Geh nie auf die Knie, der Blick immer Richtung Sonne
Den Anblick speichern für den Fall, dass es mal länger blitzt und donnert
Auch wenn man einmal verliert, muss man besser zurückgezogen als man ging
Der Wille macht das Fleisch auf deinen Knochen zu Beton
Nichts ist umsonst, jeden Zentimeter muss man selber gehen
Denn von alleine wird nichts kommen
Motiviert, der Tunnelblick ans Ziel
Denn wann wenn nicht jetzt und wer wenn nicht wir

Erfolg ist kein Glück
Sondern nur das Ergebnis von Blut, Schweiß und Tränen
Das Leben zahlt alles mal zurück
Es kommt nur ganz darauf an, was du bist
Schatten oder Licht


Keine Zeit mehr zu warten, lass die Anderen für mich schlafen
Die immer träumen von Erfolg, doch zieh durch bis er dann da ist
Talent ist harte Arbeit, Perfektion dauert Jahre
Wenn sie schreien ich hab es leicht, dann habt ihr leider keine Ahnung
Wir kommen tief aus dem Dunklen entgegen der Erwartung
Hass und Neid, Blut und Schweiß gibt dem Leben nur mehr Erfahrung
Ausdauer ist der Schlüssel für den Ruhm
Es gibt viel was mir fehlt, aber davon hab ich genug

Erfolg ist kein Glück
Sondern nur das Ergebnis von Blut, Schweiß und Tränen
Das Leben zahlt alles mal zurück
Es kommt nur ganz darauf an, was du bist
Schatten oder Licht
Erfolg ist kein Glück


Wie Ihr seht, mangelt es mir nicht an Motivation. Im Gegenteil: Ich bin so Motiviert wie nie zuvor. 2022 wird, so der liebe Gott will, sportlich mein Jahr. Mein Jahr mit meinem großen Ziel im Oktober in Kona/HAWAII.

Kona is calling 🙂

Ich wünsche uns allen, dass wir dieses Jahr unseren geliebten Triathlonsport wieder ohne großartige Einschränkungen ausüben können.

Bleibt gesund und viel Spaß beim Trainieren!

Eure

Endlich IRONMAN Klagenfurt



 

Den IRONMAN Klagenfurt hatte ich eigentlich bereits für 2020 auf dem Plan. Als Qualifikationsrennen für Hawaii – damals in der AK der 18-24 jährigen. Mein Plan war das Eine, Corona das Andere.

Jetzt sollte es also mit 14-monatiger Verspätung endlich losgehen. Seit diesem Jahr starte ich jedoch als Kücken (da jüngster Jahrgang) in der sehr stark besetzten Klasse der 25-29 jährigen Mädels, was meine Chance für eine WM Quali auf Hawaii nicht einfacher macht.

Was habe ich mich auf diesen Tag heute gefreut. Obwohl ich seit meinem Langdistanzdebüt in Roth 2019 weiß, wie lang und schmerzbehaftet so ein Tag sein kann, habe ich genau auf diesen Tag hin gefiebert.
Die Live-Übertragungen im TV aus Frankfurt und Roth diesen Jahres hat mir den Rest gegeben: Ich war heiß wie Frittenfett.
Was der IRONMAN Frankfurt oder Roth für Deutschland, ist der IRONMAN Austria in Klagenfurt das Pendant für Österreich. Eine absolute Megaveranstaltung mit über 20jähriger Tradition, welche es weltweit in dieser Größenordnung nur sehr wenige gibt. Mit Nizza und Roth durfte ich bereits zwei dieser gigantischen Großereignisse miterleben. Klagenfurt stand aufgrund seiner tollen Strecken mit ganz oben auf meiner Bucket-List. Dass es hier und heute auch um eine mögliche Hawaii – Quali ging, habe ich bewusst verdrängt, um mir nicht unnötig Druck zu machen. Da IRONMAN im Vorfeld kurzfristig die angedachten 40 Qualifikationsplätze in Klagenfurt auf nur 26 zusammengestrichen hatte, sanken meine Chancen auf einen der begehrten Slots zudem. Auch eine Verbesserung meiner persönlichen Bestzeit von Roth 2019 war im Vorfeld nie wirklich Thema. Anderes Wetter, andere Strecke, andere Tagesform? Es kommt wie es kommt und es ist wie es ist.


Bereits am Freitag waren wir vor Ort. Überall Triathleten. Durchtrainierte und gestählte Körper mit rasierten Beinen und Finisher-Shirts aus der ganzen Welt. Mit dem Besuch der Triathlon Messe,  der Abholung meiner Startunterlagen und meiner Akkreditierung stieg meine Vorfreude, aber auch meine Anspannung ins Unermessliche.
 

 


 

Ich weiß nicht wirklich, wie ich meine Gemütslage vor dem Startschuss treffend beschreiben könnte. Irgendwie ein Cocktail aus Freude, Anspannung und großem Respekt. Angst war sicherlich auch dabei. Nicht weil ich mich nicht gut genug vorbereitet gefühlt hätte, sondern Angst vor Dingen, welche ich während dem Rennen selbst nicht  beeinflussen könnte. Ein Plattfuß/Defekt beim Radfahren oder ein Sturz gehört z.B. dazu. Oder, oder, oder… ein solcher Renntag ist lang und es kann viel passieren – und das ist wirklich keine Floskel.

 



Der Schwimmstart erfolgte fünf Minuten nach den Profis um 7.15 Uhr per Rolling Start am Strandbad Klagenfurt. Heute waren im Gegensatz zu Duisburg tatsächlich Profis beider Geschlechter zugelassen, wenn auch diese Entscheidung bis zum Ende auf der Kippe stand. Mit Laura Phillip und Patrik Nilsson waren  beide amtierenden Europameister über die IRONMAN Distanz sogar zwei echte Hochkaräter unter den 1500 Startern. Auch die Favoritenrollen waren somit klar verteilt.


Der Wörthersee brodelt

Das Schwimmen im Wörthersee mit dem Finish im Lendkanal sucht sicherlich weltweit seinesgleichen. Nach einer großen Runde im See können die Zuschauer die letzten 1000 Meter der 3,8km langen Schwimmstrecke im Lendkanal quasi hautnah miterleben. Mit meiner Zeit von 58:04 Minuten erreichte ich mit der 3. Schwimmtzeit meiner AK das rettende Ufer und machte mich auf den ewig langen Weg zur Wechselzone in der Nähe der Uni.

 

Der Weg vom Schwimmausstieg bis zum Rad war gefühlt eine zusätzliche Laufdisziplin



Keine Gnade für die Wade
 
Nach dem Wechsel aufs Bike ging es auf dem Kurs von Klagenfurt über Maria Saal, St. Veit und Feldkirchen über das Wörthersee-Südufer zum Faaker See und entlang der Drau retour in die Landeshauptstadt.
Die 180,2km lange Radstrecke kann mit ihren über 1500 Höhenmetern, gegenüber Duisburg vor drei Wochen, als recht anspruchsvoll bezeichnet werden. Erst die letzten 10 Kilometer geht es ausschließlich flach zurück in Richtung Wechselzone. Die Langdistanz in Klagenfurt hat eine der wenigen Radstrecken über nur eine Runde. Gefühlt jede Hofeinfahrt war gesperrt. Wirklich Mega. Selbst bei einem Spritpreis von 1.18 € für Diesel war an den Tankstellen an der Strecke aufgrund der Sperrungen heute nichts los. IRONMAN macht’s möglich.

Auf meine Radbeine war heute einmal mehr verlass. Die langgezogenen Steigungen sind mein Metier. Hier habe ich mich auf den ersten 120km wohl zu sehr verausgabt, dass der erste Einbruch bereits auf der Radstrecke erfolgte. Nach einem Tief kommt auch wieder ein Hoch. Das ist nicht nur beim Wetter so. Und so kam es. Keine Gnade für die Wade – und ich konnte mich nach meiner Schwächephasen wieder schnell erholen und mit dem schnellsten Radsplit meiner Altersklasse die zweite Disziplin beenden.



Die Wetterbedingungen waren heute genial. Bis ins Ziel kein Regen und nicht zu warm. Vorweg nehmen möchte ich an dieser Stelle, dass es beim Auschecken der Räder angefangen hat sehr stark zu regnen. Dies wurde bis spät in die Nacht leider nicht besser.
Das tut mir für alle Beteiligten (Athleten, Zuschauer und Helfer), welche noch bis in die Nacht hinein unterwegs oder vor Ort waren, unendlich leid.





Die Laufstrecke über 42,2 Kilometer war ein Parcours über zwei Runden. Gelaufen wurde zunächst nach Krumpendorf, zurück nach Klagenfurt, in die Innenstadt und wiederum am Metnitzstrand ins Ziel. Flach und eigentlich ganz schnell. Das Wort „schnell“ relativierte sich bei mir bereits bei Kilometer 11. Ab da war ich schon an dem Punkt angekommen, die Strecke als „schmerzhaft“ zu bezeichnen. Mit zunehmenden Renndauer wurde dies leider nicht mehr viel besser. Die Schwerkraft meiner Beine war heute irgendwie stärker als der Vorwärtsdrang, was in der Nachbetrachtung vielleicht auch noch mit meinem Sahnetag in Duisburg vor drei Wochen zu tun hat.


Schmerzen hatten heute sicherlich alle. Der Sieger genauso wie der letzten Finisher. Nur die Leidensdauer war bei den Erstplatzierten deutlich geringer.
Herausheben möchte ich hier Laura Phillip, die Siegerin bei den Profis. In welcher Geschwindigkeit sie mir auf der Laufstrecke entgegen kam: Eine richtige Maschine (Laufzeit 2:44Stunden).

Selbst meine Platzierung in meiner AK (am Ende 3.) und meine unmittelbaren Konkurrentinnen haben mich irgendwann nicht mehr interessiert. Das ist der Punkt, wo der Triathlonsport wirklich ein Einzelsport ist und wo sich jeder mit sich selbst beschäftigt. Laufen, verpflegen, laufen, verpflegen und möglichst keine negativen Gedanken. Vieles in dieser Phase des Rennens ist Kopfsache.
Die zahlreichen Zuschauer entlang der Strecke halfen mir ungemein, mich Kilometer für Kilometer dem Ziel zu nähern.


Dann endlich, und ich bekomme beim Schreiben schon wieder Gänsehaut, nach 9:52:30 Stunden der Zieleinlauf am Strand vom Wörthersee.


Dort wo heute morgen alles begann.


Am Tag danach, nach einer weiteren schlaflosen Nacht, dann die Siegerehrung und Slot – Vergabe.

Die Erstplatzierten aus meiner Altersklasse 25 – 29

Aloha – Manchmal muss man auch ein bisschen Glück haben.

Dass die Zweitplatzierte Ungarin Anna Weinhardt vom IRONMAN Tallinn bereits einen Slot hat, wusste ich schon vor der Slotvergabe. Somit wird sie einen erneuten Slot nicht mehr benötigen. Die Österreichische Siegerin meiner AK Eva Berger hatte sich dazu entschlossen, auf ihren Slot zu verzichten. Es gibt ja die Möglichkeit, einen Slot nicht anzunehmen bzw. zu verzichten (so wie ich in Duisburg für die 70.3 WM in Utah/ USA). Das Regelwerk sagt, dass bei Verzicht der oder die Nächste nachrückt und den Slot angeboten bekommt.

So sieht das Ziel meiner Vision 2020 aus. Pandemiebedingt jetzt eben 2022.

Eure

Gesamtsieg beim 70.3 Ironman in Duisburg



Der 70.3 IRONMAN hier war die Premiere in Duisburg. Bis zuletzt war nicht sicher, ob die Premiereveranstaltung in Duisburg überhaupt stattfinden kann. Erst gab es seitens der Behörden keine Freigabe für eine Radstrecke  und dann machte Corona uns Athleten und dem Veranstalter einen Strich durch die Rechnung. Jetzt endlich die Starterlaubnis – durch Corona bedingt selbstverständlich mit Auflagen.
Dass bei dem diesjährigen Rennen weder bei den Männern, noch bei den Damen Profis am Start sein werden, habe ich erst im Frühsommer dieses Jahr erfahren. Ich persönlich hatte mich 2020 für ein Ironman Großevent entschieden, um mich mit den Profis messen zu können. Wieso IRONMAN diesen Weg geht, und einige Veranstaltung für Profis kurzfristig sperrt, ist mir nicht wirklich klar. Selbst die Profifrauen bei der EM in Frankfurt wurden ja kurzerhand nach Finnland verbannt. Irgendwie verrückt, aber egal. Ich war letztendlich glücklich wieder einmal an einer Startlinie zu stehen.

Duisburg gilt weitläufig als das „Stahlherz“ Europas. Auch für mich war Duisburg bisher nur als Industriestadt bekannt und nicht mehr als ein Punkt auf der Landkarte. Ruhrpott eben, mit ganz viel Industrie.
Dass dies nur ein einseitiger Eindruck meinerseits war, konnte ich vor Ort eindrucksvoll feststellen. Duisburg hat sich sehr positiv entwickelt. Der Sportpark, an welchem sich die Triathlonveranstaltung zentral abspielte, ist ein Teil dieser Veränderung. Eine riesengroßes, parkähnlich angelegtes Sport- und Freizeitgebiet, welches mich wirklich positiv beeindruckte. Verschiedene Seen, das Stadion der Fußballer des MSV Duisburg und schließlich die Regattastrecke – alles zentral und fußläufig zu erreichen.


Beim Bike Check-In am Vortag begann bereits der Nieselregen. Irgendwie war die Stimmung nicht die, welche sie wohl bei strahlendem Sonnenschein gewesen wäre. Auch ich starte lieber bei schönem Wetter.


Das Rennen begann mit dem 1,9 Kilometer langen Schwimmen auf der Regattastrecke des Sportparks Duisburg. Der eigentliche Start wurde kurzfristig um 30 Minuten nach hinten verschoben. Die Polizei hatte die Radstrecke noch nicht frei gegeben.
Die Schwimmstrecke war wirklich genial. Einfache Orientierung, angenehme Temperaturen und eine perfekte Wasserqualität. Die Zuschauer können die Athleten hier entlang des Ufers verfolgen und anfeuern, was bei der Auftaktdisziplin zudem eine ganz besondere Atmosphäre schaffte. Gestartet wurde, wie erwartet, als Rolling-Start und – für mich Premiere – mit Startsprung von einem Podest.


Ich hatte mir vorgenommen, mir beim Schwimmen bereits eine gute Ausgangsposition für das Radfahren zu schaffen. Also möglichst schnell los und mit Glück einen schnellen Wasserschatten erhaschen. Leider wurde mir der Luxus eines schnellen Vorschwimmers heute verwehrt und ich musste die Strecke komplett alleine Schwimmen. Auch waren meine Arme heute nicht die Besten, was sich auch in meiner Schwimmzeit wieder spiegelt.
Nach 29:51 Minuten machte ich mich mit der 6. schnellsten Zeit bei den Mädels auf den Weg in die Wechselzone. Schwimmanzug aus, Helm auf, Startnummernband und schon ging es auf die Radstrecke.


Die 90 km lange Radstrecke führte zunächst vom Sportpark Duisburg durch verschiedene Ortsteile und über die historische „Brücke der Solidarität“ über den Rhein. Anschließend ging es den längsten Fluss Deutschlands entlang in Richtung Moers. Bei Kilometer 20 begann der Regen.  Hinzu kam ein ekliger Wind, welcher uns das Radeln weiter erschwerte. Bis ins Ziel mussten wir Athleten jetzt gegen diese widrigen Bedingungen ankämpfen. Nach dem Wendepunkt kurz vor Moers ging es auf der gleichen Strecke zurück in die „Stahlstadt“, um die zweite Runde in Angriff zu nehmen. Während der Führende bei den Jungs von fünf (!) Motorrädern eskortiert wurde, musste ich mir auf der zweiten Runde selbst den Weg durch die später gestarteten Athleten bahnen. Vielleicht kann IRONMAN nächstes Jahr zumindest ein Motorrad für die Mädels von den Jungs abzwacken.
Es war eine sehr flache Radstrecke und „dauerballern“ war angesagt. Gar nicht so einfach, 90km auf der Aeroposition zu fahren. Um Rückenprobleme vorzubeugen und die Muskulatur etwas zu entlasten hatte ich mir im Vorfeld vorgenommen, nach jedem Richtungswechsel im Wiegetritt mein Tempo wieder zu beschleunigen. Gesagt – getan. In den Kurven war ich heute besonders vorsichtig. Immer wieder waren Sirenen zu hören und Rettungswägen auf der Radstrecke im Einsatz.


Zum zweiten Wechsel führt die Radstrecke erneut in den Sportpark, in dem die drei Laufrunden, vorwiegend entlang der Regattastrecke, anstanden. Auf Platz eins und einem Vorsprung von knapp zehn Minuten zu Platz zwei wechselte ich auf die 21,1 Kilometer lange Laufstrecke im Sportpark Duisburg.

Auf die drei zuschauerfreundlichen und flachen Runden mit insgesamt 80 Höhenmetern hatte ich mich im Vorfeld besonders gefreut. In der ersten Runde wollte ich mich, unabhängig von meiner Platzierung, noch etwas zurück halten. „Am Ende kackt die Ente“ ist ein Satz, welcher beim Triathlon regelmäßig zum Tragen kommt. Egal über welche Distanz es geht, wenn man zwischendurch überzockt, tut es am Ende doppelt weh.
Ich konnte mir meine Kräfte tatsächlich relativ gut einteilen. Mein Vorsprung schmolz zwar noch etwas, weil die Niederländerin Kyra Meulenberg in Meilenschritten unterwegs war. Dennoch  hat es letztendlich gereicht und ich konnte den Zieleinlauf im Stadion des MSV Duisburg ausgiebig genießen.



Dies war mein erster Gesamtsieg bei einem 70.3 IRONMAN Rennen mit neuer persönlicher Bestzeit (trotz den üblen Bedingungen) von 4:28:32 Stunden über diese Distanz.

Beim Rennen in  Duisburg wurden Qualifikationsplätze für die 2022 IRONMAN 70.3 World Championship in St. George, Utah vergeben. Da auch Papa seine Altersklasse gewonnen hat, hätte die Familie Moroff nächstes Jahr einen guten Grund für einen Urlaub in den USA…
Die Slots werden wir übrigens nicht annehmen.
Apropos Familie: An dieser Stelle möchte ich mich noch ausdrücklich bei meiner Mama bedanken. Sie ist die weltbeste Supporterin und hat mit 25000 Schritten heute fast selbst eine Halbdistanz bestritten. Und das bei dem Wetter. Danke Mama. 

https://www.ironman.com/im703-duisburg-results

Eure

Sieg beim „City“-Lauf Leonberg

Dass  ein Volkslauf mit schlüssigem Hygiene-Konzept auch während der Pandemie statt finden kann, haben die Veranstalter vom 11. Leonberger City Lauf gestern eindrucksvoll bewiesen.

Die Startnummer wurde mir vor einigen Tagen postalisch zugesandt.
Bereits bei der Anmeldung musste man sich für ein Zeitfenster entscheiden, in welchem man starten wollte. Ich hatte mich für die letzte Gruppe von 18.40 bis 19.00 Uhr entschieden. Im Startbereich waren nur Athleten zugelassen, welche für diese Zeit auch gebucht hatten. Innerhalb meines Zeitfensters wurden alle vier Minuten Kleingruppen, selbstverständlich mit Abstand, ins Rennen geschickt.

Die Strecke des City Laufes führte dieses Jahr nicht wie gewohnt durch die Leonberger City, sondern durch Wald und Wiesen östlich vom Stadion.
Beim Laufen selbst konnte ich zu einem „normalen“ Volkslauf keinen Unterschied ausmachen. Wenn’s schnell wird, wird es anstrengend. Wenn’s zudem bergauf geht, noch mehr.
Bei knapp vier Kilometer hatten wir den höchsten Punkt der Strecke erreicht. Ab jetzt ging es nur noch bergab und flach bis ins Ziel im Stadion.

Dort gab es für jeden Finisher Getränke und ein Goodie-Bag. Selbstverständlich auch hier alles völlig kontaktlos.

Sportlich war der Lauf über 9,5km für mich heute erfolgreich. Mit einer Endzeit von 37:41 Minuten konnte ich die Frauenwertung für mich entscheiden. Die Ergebnisse konnten per Live Ticker im Ziel abrufen werden.

Der Mineralstoffhaushalt wurde nach dem Rennen mit dem leckersten Wasser aufgefüllt 🙂


Ein ganz großes Dankeschön an die Helfer und Veranstalter vom Laufsport Leonberg e.V. für eine wirklich rundum gelungene Veranstaltung und den Beweis dafür, dass auch Breitensportveranstaltungen in dieser schwierigen Zeit möglich sind.

Geduscht wurde dann zu Hause und beim Blick aus dem Badfenster traute ich meinen Augen nicht: Starkregen. Zum Glück erst nach Zielschluss.

Eure



 

Endlich wieder Triathlon

Ich musste in der Tat erst einmal auf meiner eigenen Homepage nachlesen, wann mein letzter Start bei einem Triathlon überhaupt war. Dieser war am 07.09.2019 bei der 70.3 Triathlon WM in Nizza. Ich konnte damals nicht die Leistung abrufen, welche ich von mir selbst erwartet hatte. Mit der Wiedergutmachung musste ich dann länger warten als mir recht war. Gefühlt war es für mich, wie wenn Fußballer mit einer Niederlage in die Winterpause gehen.

Genau 680 Tage hat es aufgrund der Corona – Pandemie gedauert, bis ich endlich wieder Wettkampfluft schnuppern dürfte. Das Team vom Rothsee Triathlon hat dies möglich gemacht. Mit der Nachricht, dass das Rennen im schönen Frankenland auch wirklich statt finden darf, stieg auch meine Nervosität. Und wie. Was war noch einmal die erste Disziplin?

Ganz so schlimm war es dann doch nicht. Aber was brauche ich alles für einen Triathlon? Eine Checkliste, welche ich mir selbst vor Jahren geschrieben hatte, sollte mir weiter helfen…

 

Angereist sind wir am Renntag früh morgens. Triathleten sind eben Frühaufsteher. Der Wecker hat mich bereits um 4.30 aus meinen Träumen gerissen. Alle Wechselbeutel waren bereits zu Hause fertig gepackt und auch das Rad bereits soweit möglich vorbereitet.

Die vielen Athleten am See und im Wechselbereich: Ein Bild, welches ich fast schon vergessen hatte. Jetzt endlich sollte es los gehen. Der Check-In dauerte heute coronabedingt etwas länger als üblich. Bis zum Start war Maskenpflicht und Abstand angesagt. Das Rennen ging heute zwar nur über die olympische Distanz, aber dennoch stieg meine Nervosität ins Unermessliche. Mit der Titelverteidigerin Lena Gottwald und Anja Ippach waren ganz schnelle Mädels auf der Startliste zu finden.

Aber wie steht es eigentlich um meine eigene Leistung nach der langen Zwangspause?

Selbstverständlich habe ich die Zeit genutzt, um fleißig zu trainieren. Tausende neu hinzugekommene Trainingskilometer. Vor allem auf dem Rad konnte ich mich sehr ordentlich weiterentwickeln. Das wusste ich im Vorfeld.

Da ich ohne Profi Lizenz während des Lock Downs keine Möglichkeit hatte zu schwimmen, war ich selbst gespannt, was bei der Anfangsdisziplin im Wasser geht.

Irgendwie war für mich nach der langen wettkampflosen Zeit heute alles wie eine Wundertüte: Ich wusste überhaupt nicht, was rauskommt.

Wie in den letzten Jahren war auch heute Neoprenverbot. Der viele Regen in den vergangenen Wochen hatte sich hier wohl in Bezug auf die Wassertemperatur nicht spürbar gemacht.

Dann endlich der Startschuss meiner Startgruppe. Alle fünf Sekunden wurden fünf Athleten ins Wasser geschickt. Vom meinem Gefühl her war mein Schwimmen ganz gut. Nach 22:40 Minuten und mit etwa 50 Sekunden Rückstand auf Lena konnte ich mich mit der drittschnellsten Schwimmzeit auf den Weg zu meinem Rad machen.

Meine erste Wechselzeit war grottenschlecht. Um Blasen an den Füßen zu verhindern hatte ich mich entschieden, Socken anzuziehen. Selber schuld….

Auf die zweite Teildisziplin hatte ich mich heute besonders gefreut. Die 42,6km lange Strecke war mir ja aus der Vergangenheit bekannt und so war auf der hügeligen Strecke erst einmal „ballern“ angesagt, was sich bei dem Wind heute als nicht ganz so einfach herausstellen sollte. Trotz allem Wettkampfstress gibt es bei mir im Rennen keinen wirklichen Tunnelblick und ich konnte bei dem tollen Wetter auch noch das schöne Frankenland und die Anfeuerungen der Zuschauer an der Strecke genießen. Anja konnte ich lange Zeit auf Sichtweite halten.

Auch mein zweiter Wechsel war heute eher suboptimal. Hier fehlte einfach noch die Routine – aber das wird schon noch…

Beim anschließenden Lauf waren zwei Runden über jeweils fünf Kilometer zu bewältigen. Eigentlich wie immer hier, nur dass den Athleten die Getränke an den Verpflegungsstationen dieses Jahr pandemiebedingt nicht von den Helfern gereicht werden durften, sondern dass jeder selbst zugreifen musste.

Wie heißt es beim Poker so schön: All in. Und genau das war auch meine Renntaktik für den abschließenden Lauf heute. Bereits nach 500m konnte ich Anja überholen und mich somit auf Platz zwei vorarbeiten. Weil sich in der zweiten Runde mein Lauf nicht mehr ganz so locker anfühlte wie aus der Vergangenheit gewohnt, musste ich mich mit meiner Platzierung zufrieden geben. Weiter nach vorne zu laufen war heute einfach nicht möglich. Auf Gesamtrang zwei bei den Mädels konnte ich in der Gesamtzeit von 2:13:25 Stunden letztendlich die Ziellinie überqueren.

Mein Fazit für heute:

Der Rothsee – Triathlon war trotz aller Corona bedingter Einschränkungen einmal mehr ein superklasse organisiertes Event. Ich bin dem Veranstalter und den vielen Helfern unendlich dankbar, dass sie unseren geliebten Sport nach der langen Pause wiederbelebt haben.

Was meine persönliche sportliche Leistung betrifft, kann ich sicherlich noch an dem einen oder anderen Rad drehen.

Jeweils die drittschnellste Schwimm- und Radzeit, sowie die schnellste Laufzeit standen am Ende zu Protokoll. Das größte Potential sehe ich für mich dennoch nochmals beim Laufen. Hier gilt es, die Leichtigkeit wieder zu finden um an alte (Lauf-)Zeiten anzuknüpfen.

Ach ja, zum Rothsee Triathlon werde ich wieder kommen. Zum einen, weil es hier so schön ist und die Zuschauer und Helfer so nett, und zum anderen weil ich mir mit meinem zweiten Platz heute die Möglichkeit offen gelassen habe, mich weiter zu verbessern.

Ich komme wieder. Keine Frage!

Eure

Es muss nicht immer Malle sein…

Kloster Kirchberg statt Kloster Lluc.
Eyachtal statt das Tal von Soller.
Die 18% am Coll de Bittelbronn statt am Puig Mayor.


Es muss nicht immer Mallorca sein. Gestern war ich im Zollernalbkreis unterwegs. Hinunter bis kurz vor Villingen Schwenningen und über Rottweil zurück nach Hause. Durch unzählige Ortschaften, vorbei an gefühlt 100 Gasthöfe namens Ochsen, Adler oder Hirsch. Aber leider alle geschlossen. Statt im Biergarten verpflege ich mich aktuell sehr gerne bei Friedhöfen am Wasserhahn. Zwar nicht ganz so lecker wie mein geliebtes Teinacher Mineralwasser, aber „gepimpt“ mit Ultrasports Zauber-Pulver dennoch trinkbar. Ein echter Geheimtipp, weil fast in jedem Dorf verfügbar und welcher mich in der Vergangenheit schon mehrmals vom verdursten gerettet hat.


Dank Komoot (ein Streckenplanungs – Tool) finde ich viele neue Straßen und Wege mit wenig Verkehr, welche ich sonst wohl nie finden würde. Wirklich unheimlich schön haben wir es hier. Und wieder kann ich sagen, ohne dass es zur Floskel wird: Ich liebe meine Heimat. Zugegeben: Das Wetter muss passen. Gestern hat es gepasst. Kurzfristig Urlaub beantragt, Route geplant und ab aufs Rad. Einfach schön. Beim Anblick der schönen Landschaften wurden die über 200 Kilometer gar nicht als belastend empfunden. Kilometer sind meines Erachtens eh immer „nur“ Kopfsache. Wenn ich vorab weiß was mich in etwa erwartet, ist auch eine längere Strecke nur halb so schlimm. Voraussetzung ist selbstverständlich eine gute körperliche Verfassung und genügend Druck auf dem Pedal. Und das passt bei mir aktuell (für die Jahreszeit) schon ganz gut. 

Heute ging es übrigens schon wieder aufs Rad. Zwar nur 1/3 der gestrigen Strecke, aber dafür etwas flotter. Und morgen gleich wieder. Weil es so geil ist!

Eure