Sieg beim „City“-Lauf Leonberg

Dass  ein Volkslauf mit schlüssigem Hygiene-Konzept auch während der Pandemie statt finden kann, haben die Veranstalter vom 11. Leonberger City Lauf gestern eindrucksvoll bewiesen.

Die Startnummer wurde mir vor einigen Tagen postalisch zugesandt.
Bereits bei der Anmeldung musste man sich für ein Zeitfenster entscheiden, in welchem man starten wollte. Ich hatte mich für die letzte Gruppe von 18.40 bis 19.00 Uhr entschieden. Im Startbereich waren nur Athleten zugelassen, welche für diese Zeit auch gebucht hatten. Innerhalb meines Zeitfensters wurden alle vier Minuten Kleingruppen, selbstverständlich mit Abstand, ins Rennen geschickt.

Die Strecke des City Laufes führte dieses Jahr nicht wie gewohnt durch die Leonberger City, sondern durch Wald und Wiesen östlich vom Stadion.
Beim Laufen selbst konnte ich zu einem „normalen“ Volkslauf keinen Unterschied ausmachen. Wenn’s schnell wird, wird es anstrengend. Wenn’s zudem bergauf geht, noch mehr.
Bei knapp vier Kilometer hatten wir den höchsten Punkt der Strecke erreicht. Ab jetzt ging es nur noch bergab und flach bis ins Ziel im Stadion.

Dort gab es für jeden Finisher Getränke und ein Goodie-Bag. Selbstverständlich auch hier alles völlig kontaktlos.

Sportlich war der Lauf über 9,5km für mich heute erfolgreich. Mit einer Endzeit von 37:41 Minuten konnte ich die Frauenwertung für mich entscheiden. Die Ergebnisse konnten per Live Ticker im Ziel abrufen werden.

Der Mineralstoffhaushalt wurde nach dem Rennen mit dem leckersten Wasser aufgefüllt 🙂


Ein ganz großes Dankeschön an die Helfer und Veranstalter vom Laufsport Leonberg e.V. für eine wirklich rundum gelungene Veranstaltung und den Beweis dafür, dass auch Breitensportveranstaltungen in dieser schwierigen Zeit möglich sind.

Geduscht wurde dann zu Hause und beim Blick aus dem Badfenster traute ich meinen Augen nicht: Starkregen. Zum Glück erst nach Zielschluss.

Eure



 

Endlich wieder Triathlon

Ich musste in der Tat erst einmal auf meiner eigenen Homepage nachlesen, wann mein letzter Start bei einem Triathlon überhaupt war. Dieser war am 07.09.2019 bei der 70.3 Triathlon WM in Nizza. Ich konnte damals nicht die Leistung abrufen, welche ich von mir selbst erwartet hatte. Mit der Wiedergutmachung musste ich dann länger warten als mir recht war. Gefühlt war es für mich, wie wenn Fußballer mit einer Niederlage in die Winterpause gehen.

Genau 680 Tage hat es aufgrund der Corona – Pandemie gedauert, bis ich endlich wieder Wettkampfluft schnuppern dürfte. Das Team vom Rothsee Triathlon hat dies möglich gemacht. Mit der Nachricht, dass das Rennen im schönen Frankenland auch wirklich statt finden darf, stieg auch meine Nervosität. Und wie. Was war noch einmal die erste Disziplin?

Ganz so schlimm war es dann doch nicht. Aber was brauche ich alles für einen Triathlon? Eine Checkliste, welche ich mir selbst vor Jahren geschrieben hatte, sollte mir weiter helfen…

 

Angereist sind wir am Renntag früh morgens. Triathleten sind eben Frühaufsteher. Der Wecker hat mich bereits um 4.30 aus meinen Träumen gerissen. Alle Wechselbeutel waren bereits zu Hause fertig gepackt und auch das Rad bereits soweit möglich vorbereitet.

Die vielen Athleten am See und im Wechselbereich: Ein Bild, welches ich fast schon vergessen hatte. Jetzt endlich sollte es los gehen. Der Check-In dauerte heute coronabedingt etwas länger als üblich. Bis zum Start war Maskenpflicht und Abstand angesagt. Das Rennen ging heute zwar nur über die olympische Distanz, aber dennoch stieg meine Nervosität ins Unermessliche. Mit der Titelverteidigerin Lena Gottwald und Anja Ippach waren ganz schnelle Mädels auf der Startliste zu finden.

Aber wie steht es eigentlich um meine eigene Leistung nach der langen Zwangspause?

Selbstverständlich habe ich die Zeit genutzt, um fleißig zu trainieren. Tausende neu hinzugekommene Trainingskilometer. Vor allem auf dem Rad konnte ich mich sehr ordentlich weiterentwickeln. Das wusste ich im Vorfeld.

Da ich ohne Profi Lizenz während des Lock Downs keine Möglichkeit hatte zu schwimmen, war ich selbst gespannt, was bei der Anfangsdisziplin im Wasser geht.

Irgendwie war für mich nach der langen wettkampflosen Zeit heute alles wie eine Wundertüte: Ich wusste überhaupt nicht, was rauskommt.

Wie in den letzten Jahren war auch heute Neoprenverbot. Der viele Regen in den vergangenen Wochen hatte sich hier wohl in Bezug auf die Wassertemperatur nicht spürbar gemacht.

Dann endlich der Startschuss meiner Startgruppe. Alle fünf Sekunden wurden fünf Athleten ins Wasser geschickt. Vom meinem Gefühl her war mein Schwimmen ganz gut. Nach 22:40 Minuten und mit etwa 50 Sekunden Rückstand auf Lena konnte ich mich mit der drittschnellsten Schwimmzeit auf den Weg zu meinem Rad machen.

Meine erste Wechselzeit war grottenschlecht. Um Blasen an den Füßen zu verhindern hatte ich mich entschieden, Socken anzuziehen. Selber schuld….

Auf die zweite Teildisziplin hatte ich mich heute besonders gefreut. Die 42,6km lange Strecke war mir ja aus der Vergangenheit bekannt und so war auf der hügeligen Strecke erst einmal „ballern“ angesagt, was sich bei dem Wind heute als nicht ganz so einfach herausstellen sollte. Trotz allem Wettkampfstress gibt es bei mir im Rennen keinen wirklichen Tunnelblick und ich konnte bei dem tollen Wetter auch noch das schöne Frankenland und die Anfeuerungen der Zuschauer an der Strecke genießen. Anja konnte ich lange Zeit auf Sichtweite halten.

Auch mein zweiter Wechsel war heute eher suboptimal. Hier fehlte einfach noch die Routine – aber das wird schon noch…

Beim anschließenden Lauf waren zwei Runden über jeweils fünf Kilometer zu bewältigen. Eigentlich wie immer hier, nur dass den Athleten die Getränke an den Verpflegungsstationen dieses Jahr pandemiebedingt nicht von den Helfern gereicht werden durften, sondern dass jeder selbst zugreifen musste.

Wie heißt es beim Poker so schön: All in. Und genau das war auch meine Renntaktik für den abschließenden Lauf heute. Bereits nach 500m konnte ich Anja überholen und mich somit auf Platz zwei vorarbeiten. Weil sich in der zweiten Runde mein Lauf nicht mehr ganz so locker anfühlte wie aus der Vergangenheit gewohnt, musste ich mich mit meiner Platzierung zufrieden geben. Weiter nach vorne zu laufen war heute einfach nicht möglich. Auf Gesamtrang zwei bei den Mädels konnte ich in der Gesamtzeit von 2:13:25 Stunden letztendlich die Ziellinie überqueren.

Mein Fazit für heute:

Der Rothsee – Triathlon war trotz aller Corona bedingter Einschränkungen einmal mehr ein superklasse organisiertes Event. Ich bin dem Veranstalter und den vielen Helfern unendlich dankbar, dass sie unseren geliebten Sport nach der langen Pause wiederbelebt haben.

Was meine persönliche sportliche Leistung betrifft, kann ich sicherlich noch an dem einen oder anderen Rad drehen.

Jeweils die drittschnellste Schwimm- und Radzeit, sowie die schnellste Laufzeit standen am Ende zu Protokoll. Das größte Potential sehe ich für mich dennoch nochmals beim Laufen. Hier gilt es, die Leichtigkeit wieder zu finden um an alte (Lauf-)Zeiten anzuknüpfen.

Ach ja, zum Rothsee Triathlon werde ich wieder kommen. Zum einen, weil es hier so schön ist und die Zuschauer und Helfer so nett, und zum anderen weil ich mir mit meinem zweiten Platz heute die Möglichkeit offen gelassen habe, mich weiter zu verbessern.

Ich komme wieder. Keine Frage!

Eure