Es wurde aber auch Zeit. Seit Nizza im September des vergangenen Jahres war ich bei keinem Triathlon mehr am Start. Ich habe immer nur fleißig trainiert. Außerordentlich fleißig. So viel und so hart wie noch nie zuvor. Ob das Training mit meinem neuen Trainer Dirk Niederau Früchte trägt, wird sich erst im Ernstfall am „Tag X in Roth“ herausstellen. Dessen bin ich mir bewusst. Ingolstadt sollte dennoch eine erste Standortbestimmung werden. Zum Saisonauftakt ein erster Test bei einem Triathlon, welchen ich durchweg in positiver Erinnerung habe. 2017 konnte ich überraschenderweise hier meinen ersten Gesamtsieg über die Olympische Distanz einfahren. Im vergangenen Jahr dann der Sieg bei der DM über die Mitteldistanz.
Für dieses Jahr stand wieder der Start über die kürzere Distanz auf dem Plan. In den Vorjahren waren hier in Ingolstadt immer hochsommerliche Temperaturen anzutreffen. Im Vorjahr war für die Starter im Elitefeld sogar Neoverbot angesagt. Durch das schlechte Wetter im Mai war die Wassertemperatur heute mit rund 17 Grad verdammt frisch. Somit kam unser neuer Sailfish – Neo IPS nicht nur als Tempobeschleuniger, sondern auch als echter Kälteschutz zum Einsatz.
Da der Start über die Olympische Distanz in Ingolstadt erst nach der Mitteldistanz erfolgt, haben wir uns dazu entschlossen, erst am Morgen anzureisen. Im eigenen Bett schläft man immer am besten. Das Wetter hat sich auch dieses Jahr wieder von seiner besten Seite gezeigt. Die Logistik bei der Startvorbereitung (Ausgabe der Startunterlagen, Bike Check-In etc.) kannte ich also bereits von den Vorjahren und so ging es zügig Richtung Startlinie.
Nach 21:25 Minuten und der 3. Schwimmzeit aller Mädels konnte ich das kühle Nass ich Richtung Wechselzone verlassen. Hier wartete bereits mein neues „Liv“ Rad auf seinen ersten Renneinsatz. Nach dem Wechsel aufs Rad hatte ich bereits die Mädels vor mir geschnappt und konnte als Führende auf die 40 km lange Radrunde gehen. Auch die Radstrecke wurde gegenüber den Vorjahren nicht verändert und war gewohnt schnell. Nach 15 Kilometern hatte ich mir Papa geangelt. Er war zwar schneller geschwommen, ich aber wohl schneller geradelt. Nach kurzer Führung im Familienduell wollte Papa die „Hirarchie“, wie er es nannte wieder herstellen und überholte auch mich wieder. Dann also eben der Angel Schnur geben und den Fisch immer auf Sichtweite zappeln lassen.
Schon auf den ersten Laufmetern konnte ich unser Familienduell endgültig für mich entscheiden und mit einem stolzen Vorsprung von fünf Minuten auf die Zweitplatzierte Frau auf die Laufstrecke gehen. Der abschließende Lauf ging wieder über zwei Runden à fünf Kilometer um den See. Als Führende wurde mir ein Führungsfahrrad zur Begleitung an meine Seite gestellt, welches mir den Weg um den See “freiklingelte“. Das motiviert natürlich zusätzlich ungemein. Für die knapp zehn Kilometer stand am Ende eine Laufzeit von 37:28 Minuten zu Buche.



Ein großes Lob an die Organisatoren und die vielen Helfer. Besser geht Triathlon nicht.
Fazit: Weil leider heute wenig ernsthafte Konkurrenz am Start war, hatte ich leichtes Spiel. Allerdings kommt diese Leichtigkeit nicht ohne harte Arbeit zustande, sondern durch fleißiges Training. Die Arbeit hat sich aber gelohnt – Kilometer für Kilometer. Ich bin auf dem richtigen Weg. Next Stop: Rothsee – Triathlon!