Regenschlacht beim Trumer Triathlon

Schon vor der Aufnahme ins Pro Team Mohrenwirt habe ich mich im Spätherbst letzten Jahres für den Start beim Trumer Triathlon 2018 entschieden. Es sollte mein erster „Auslandseinsatz“ meiner noch jungen Karriere werden. Durch das Mohrenwirt Team wurde der Trumer Triathlon quasi zum Heimrennen. Mit den Übernachtungen vor und nach dem Rennen im nicht weit entfernten „Teamhotel“ Mohrenwirt am Fuschlsee waren die Rahmenplanungen frühzeitig abgeschlossen. Überall im Hotel waren Triathleten anzutreffen und fast alle waren Starter beim Trumer Triathlon. Am Rennwochenende wurden Ausdauerdisziplinen wie Seecrossing, Frauenlauf und selbstverständlich Triathlons über verschiedenste Distanzen angeboten. Von Freitag bis Sonntag waren über alle sieben Bewerbe (so heißt das in Österreich) insgesamt über 1800 Athleten am Start. Der Trumer Triathlon hat sich in seiner 9. Auflage wirklich zu einem der größten Events Österreichs entwickelt.

Ich hatte mich für die Mitteldistanz am Sonntag entschieden. Durch die inkludierten österreichischen Staatsmeisterschaften waren viele namhaften österreichische Profi Athletinnen gemeldet. Mit einem so starken Feld durfte ich mich bisher noch nie messen. Ein weiterer Schritt für mich, bevor es dann im Herbst nach Nizza geht und noch größere Kaliber (Profis aus der ganzen Welt) mit mir an der Startlinie stehen werden.

Das Rennen:

Dauerregen. Schon 45 Minuten vor dem Start hatte ich freiwillig meinen Sailfish Neopren angezogen. Nicht nur in die Beine geschlüpft, sondern ganz. Sogar das Badhauberl, wie das hier so schön heißt, war auch schon drauf. Das Schwimmen sollte heute die angenehmste Disziplin werden. Hier macht der Regen garnichts aus und nass war ich eh schon.

Der Triathlon Sport bietet den Athleten und somit auch für mich durch verschiedenste Veranstaltungen mit ihren unterschiedlichen Locations immer wieder etwas Neues: Die 1,9 km lange Schwimmstrecke wurde im Obertrumer See nach 750m durch einen kurzen Landgang unterbrochen. So konnten die Zuschauer bereits bei der ersten Teildisziplin einen ersten Zwischenstand ausmachen. Für mich mein erster Landgang. Nach 29:58 Minuten konnte ich mich auf den Weg zu meinem Velo machen.

Der Lauf vom Ausstieg aus dem See bis in die Wechselzone war fast einen halben Kilometer lang und könnte durchaus als vierte Teildisziplin gewertet werden. Aber im Laufen bin ich ja schnell und so kam mir diese Tatsache sehr entgegen. Auf dem Weg in die Wechselzone konnte ich erstmals wahrnehmen, dass Athleten im grün-weißen Mohrenwirt Rennanzug hier extra euphorisch angefeuert werden.

Die Radstrecke über 88,5km mit insgesamt 930 Höhenmetern im Salzburger Hügelland besteht bei der Mitteldistanz aus drei Runden, wobei eine Runde zu 2/3 bergig und 1/3 als flach bezeichnet werden kann. Ich hatte bereits im Vorfeld höllen Respekt vor der nassen Strecke mit sehr steilen und schnellen Abfahrten. In den höheren Bergregionen hatten wir Athleten wegen Nebel teilweise nur rund zehn Meter Sicht. Total krass. So ein Rennen bei derartigen Wetterbedingungen hatte ich noch nie erlebt. Auch wieder eine Premiere, auf welche ich aber heute gerne verzichtet hätte. Die Profimädels waren auf der Radstrecke bereits weit enteilt. Sie hatten sicherlich nicht nur die schnelleren Beine, sondern auch mehr Mut und Erfahrung bei den Abfahrten. Ich hingegen wollte Vorrangig nur noch heil und ohne Sturz zum Laufen wechseln.

IMG_4447Viererschnitt im Dauerregen

Das Laufen (21,1 km) ging über vier zuschauerfreundliche Runden.

Apropos Zuschauer: An dieser Stelle ein ganz großes Bussi an meine Mama. Die beste Supporterin ever. Bei dieser Witterung macht zuschauen bzw. supporten sicher gar keinen Spaß.

Für viele Außenstehende unverständlich, aber Spaß hatte ich heute trotz der schlechten Bedingungen. Sogar beim „Radl fahren“ hatte ich ab und an fun. Es war ja nicht richtig kalt und ich konnte mich im Gegensatz zu den Streckenposten und Zuschauern ja bewegen. Beim Laufen war der strömende Regen nicht wirklich störend. Mit dem zweitschnellsten Laufsplit hinter Michaela (Michi) Herlbauer konnte ich nach vorne zwar noch etwas Zeit gut machen, aber mehr als Gesamtrang sechs war heute bei diesem starken Feld leider nicht drin. Mit meiner Endzeit von 4:46:54 Stunden hatte ich die Preisgeldränge heute leider verpasst.

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Als schnellste „Ausländerin“ bin unter diesen extremen Bedingungen dennoch mit meiner Leistung zufrieden. Auch für heute gilt: Ein Rang sechs mit so starker Konkurrenz ist mir lieber, als ein ungefährdeter Sieg bei einem Bockwurstrennen. Schließlich wächst man (bzw. Frau) mit seinen Aufgaben.

In meiner AK reichte es dennoch aufs Podium

Glückwunsch an dieser Stelle an die Siegerin und neue österreichische Staatsmeisterin Beatrice Weiß und die Mädels vor mir.

Fazit: Wieder neue Erfahrungen gemacht und gesund ins Ziel gekommen.

Ergebnisse hier:

https://www.abavent.de/anmeldeservice/trumertriathlon2018/ergebnisse#9_0813EF

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Beim familieninternen Battle ging der Punkt heute (leider) an Papa

14. Frauensonnwendlauf 2018

Versprochen ist versprochen…

Versprochen habe ich bereits vor einem Jahr, hier wieder an der Startlinie zu stehen, wenn es irgendwie mit meiner Wettkampfplanung zu vereinbaren ist. Schließlich ist es MEIN Heimrennen, d.h. bei jeder Trainingseinheit per Pedes lege ich zumindest die ersten paar hundert Meter auf der Strecke der Frauenlaufrunde zurück. „Vollgas oder nicht?“ Das war die Frage, welche ich mir im Vorfeld gestellt hatte. Soll ich meinen eigenen Streckenrekord vom Vorjahr angreifen oder nicht?

Sportliche Prioritäten haben verständlicherweise eindeutig die Triathlons, weshalb ich in der Vorwoche auch extra Urlaub genommen und einen sehr trainingsintensiven Block in mein Training eingebaut habe. Schließlich steht in zwei Wochen ein Triathlon über die Mitteldistanz in Trumen (bei Salzburg) auf dem Programm.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich wollte einfach schauen, was die Beine nach diesem Trainingsblock noch so her gaben. Wenns läuft, laufen lassen – wenn nicht, dann sollte es zumindest ein flotter Trainingslauf werden.

Wer mich kennt, wusste es schon vorher. Ich kann nicht langsam. Schon garnicht bei einem „Wettkampf“ und auch nicht bei schweren Beinen. Wenn es bei einem Rennen bei mir langsam wird, dann ist das unfreiwillig.

 

Der Lauf über die hügelige Strecke von acht Kilometern wurde folglich ein schneller Lauf. Mit meiner Zeit von 30:07 Minuten konnte ich meinen Streckenrekord vom Vorjahr um sieben Sekunden verbessern.

Ergebnisse hier!