Beim Duo – Marathon teilen sich zwei Starter die Originaldistanz von 42,195 km. Bereits 2013 hatte ich mit Papa bei einem solchen Format in Mannheim teilgenommen.
Jetzt ging es also in die Pfalz nach Bockenheim zum Marathon Deutsche Weinstraße. Das Dorf Bockenheim mit seinen etwa 2000 Einwohnern war Start- und Zielort für die insgesamt 3500 Athleten über alle Disziplinen (Duo-, Halb – und Marathon). Die Veranstaltung findet nur alle zwei Jahre statt und ist in der Läuferszene sehr beliebt.
Das kupierte Profil in der Pfalz bot eine zusätzliche Herausforderung. Die mit 495 Höhenmetern gespickte Strecke verlangte den Teilnehmern wirklich alles ab. Ruhige, ländliche Streckenabschnitte im Wechsel mit den Publikumsspalieren und lautem Getöse in den Ortschaften machen die Laufdistanz kurzweilig. Aber schnell ist der Parcours überhaupt nicht bzw. nur bergab.
In unserer Wertung waren insgesamt 350 Zweierteams am Start, welche sich die Marathonstrecke aufteilten. Hier sind sowohl zwei Männer, zwei Frauen oder gemischte Teams möglich.
Logistisch war der Wettkampf einmal mehr eine richtige Herausforderung. Parken am weit entfernten Parkplatz in Monsheim. Von dort ging es mit dem Fahrrad zum Start. Papa zum Start und ich musste mit dem Zug nach Bad Dürkheim weiterfahren. Sonderzug kam nicht – also Regionalbahn und zwei mal umsteigen. Auto – Fahrrad – Zug … ach ja, gelaufen sind wir dann auch noch. Papa war Startläufer und während er noch an der Startlinie stand, war ich schon mit dem Zug Richtung Wechselzone unterwegs. Beim Duo-Marathon erfolgte der Wechsel bei Kilometer 20 an der Verpflegungsstelle auf dem Stadtplatz in Bad Dürkheim. Papa war heute flott unterwegs und reichte den „Staffelstab“ (ein Silikonarmband) an mich weiter. Als Dritter Duo – Marathon Läufer wechselte er nach 1:22 Stunden. In der Mixed Wertung (Männlein und Weiblein) waren wir führend. Da ich wusste, dass die vorderen Duo Läufer (reine Männerteams) bereits weit enteilt waren, galt für mich die Prämisse, unsere Platzierung zu verwalten.
Anstrengend war die bergige Strecke dennoch und ohnehin. Dazu erschwerte die noch ungewohnte Hitze den Läufern ihre Arbeit…
An dieser Stelle möchte ich den Hut symbolisch vor allen Läufern ziehen, welche die ganzen 42,195 Kilometer heute alleine gelaufen sind. Ihr seid der Wahnsinn!
Tja die Sonne brezelte förmlich auf uns Läufer herab und so kam ich erstmals dieses Jahr in Versuchung, den Körper mit einem Wasserschwamm zu kühlen. Das ist beim Weinstraßen Marathon nicht ohne Vorsicht zu tun. Wasserschwämme und Rieslingschwämme stehen hier parallel Kübel an Kübel für die Läufer bereit. Und ich dachte noch beim Wechsel, weshalb Papa so komisch riecht… Er hatte sich, wie sich später herausstellte, wohl bei der Erfrischung „vergriffen“.
Nach 2:53:53 Stunden konnte mich Papa, mittlerweile wieder mit der Bahn zurück in Bockenheim, im Ziel empfangen. Tatsächlich hatten wir in der Kombination Vater & Tochter die Mixed Wertung für uns entscheiden können. Wer hat das schon – wer kann das schon? Welche schnelle Tochter hat so einen schnellen Vater – oder umgekehrt? We are family!
Danke an Laufreport.de für die tollen Bilder!
Hier ein Video mit Moroff & Moroff: