Alles was Spaß macht…

Nach meiner ersten Mitteldistanz in Köln war ich erst einmal satt. Weniger Muskulär – mehr vom Kopf her. Schließlich war es eine lange Saison. Aber irgendwie hat es dann doch ganz schnell wieder gekribbelt und ich wurde aktiv. Nein, keine Triathlons mehr in diesem Jahr – das war klar. Ich wollte einfach das tun, wozu ich „Bock“ hatte. Zum einen war da ein Start beim Einzelzeitfahren auf der Daimler Teststrecke in Stuttgart – Untertürkheim. Zum anderen der Firmenlauf auf dem Flugfeld und ein weiteres Einzelzeitfahren beim Rider-Man in Bad Dürrheim.

EZF in Stuttgart Untertürkheim:
8 Runden über jeweils 3km = 24 Kilometer volle Hebel. In Stuttgart war ich schon vergangenes Jahr am Start. Somit hatte ich einen messbaren Vergleich. Waren es letztes Jahr noch Minuten zur Siegerin, hatte ich dieses Jahr den Sieg bei den Mädels nur noch um sechs Sekunden verpasst. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr….
Ich werde weiter an meiner Radform arbeiten!

Beim Firmenlauf auf dem Flugfeld in Böblingen musste ich leider aufgrund einer starken Erkältung passen und konnte somit das Team von Uli Mundle dieses Jahr leider nicht unterstützen.

Beim Rider-Man Zeitfahren war ich heuer erstmals am Start. Mein Kumpel Daniel vom Team Bergziegen musste mich nicht lange überreden. Die Strecke ging über hügelige 16 km mit 200 Hm. Ideale Bedingungen und bestes Wetter – der Spätsommer zeigte sich von seiner schönsten Seite.
Gestartet bin ich hier erstmals von einer Startrampe, wie ich es bislang nur vom Fernsehen her kannte. Wie die „Pros“ bei der Tour de France. Einfach geil.

 

Rider Man

Dass ich mit den Radspezialistinnen hier und heute nicht mit halten kann, war mir vor dem Start bereits klar: So realistisch bin ich. Die Mädels drücken Gänge … einfach unglaublich! Hinter der Schweizer Siegerin Jutta Stienen (23:41 min.) kam ich auf Rang acht mit einer Zeit von 25:43 Minuten ins Ziel. An dieser Stelle nochmals Glückwunsch an die Mädels vor mir.

Wieder einmal ein neues, tolles Event, welches mir unglaublich viel Spaß gemacht hat.

D A N K E !!!

mahalo

Was ich noch unbedingt sagen möchte:
DANKE an die alleroberste Instanz, dass ich gesund, sturz- und verletzungsfrei durch diese tolle Saison gekommen bin.

DANKE meinem Verein und die Macher im Hintergrund, welche mir optimale Trainingsbedingungen im Maichinger Gartenhallenbad ermöglichen.

DANKE meiner Mum, welche mich immer in meinem Tun und Handeln unterstützt, mich auf alle Wettkämpfe begleitet und supported, mir viele täglich anfallende Arbeiten abnimmt, um mir Freiräume für das tägliche Training zu schaffen.

DANKE meinem Dad, der mit mir mein Training für meine „Vision 2020“ plant und den Weg geht, welcher zu jeder Tages-und Nachtzeit bereit ist mit mir zu trainieren, mir wertvolle Tipps gibt und mich auch Mal bremst, wenn es sein muss.

DANKE meiner ganzen Familie für das Verständnis, dass sie mich oftmals hungrig und unterzuckert ertragen müssen, wenn ich vom Training nach Hause komme.

DANKE meinen Sponsoren, welche frühzeitig an mich geglaubt haben, mir ihr Vertrauen geschenkt haben und mich weiterhin tatkräftig unterstützen.

DANKE allen freiwilligen Helfern bei den vielen Veranstaltungen, welche meinen tollen Sport erst möglich machen.

DANKE für die vielen neuen, schönen Erfahrungen, tolle Momente und netten Bekanntschaften, welche ich machen durfte.

DANKE!

Ich kann nicht oft genug DANKE sagen, DENN NICHTS VON ALL DEM IST SELBSTVERSTÄNDLICH!

Meine Triathlon – Saisonbilanz 2017

 

 

Besser hätte das Jahr 2017 für mich nicht laufen können!

 

Es war wirklich eine Traumsaison. Seit ich 2015 meine „Vision 2020“ öffentlich gemacht habe geht es stetig bergauf. Gesundes Wachstum braucht Zeit – und genau mit diesem Fahrplan meiner „Vision 2020“ über insgesamt sechs Jahre liege ich richtig.

Meine beiden Starts in Australien während meinem Auslandspraktikum möchte ich unter der Rubrik „Training unter Wettkampfbedingungen“ verbuchen. Ohne Neopren und eigenem Rad angereist, war kein Blumentopf zu gewinnen. Der Spaß stand in „Down Under“ im Vordergrund.

Stichwort Spaß: Den hatte ich in diesem Jahr wirklich bei jedem Wettkampf. Ich denke sogar man sieht mir an, mit wie viel Freude ich meinem Sport nach gehe.

 

Bild des Jahres

Für mich mein Bild des Jahres , welches die Freude und den Spaß den wir haben 1:1 widerspiegelt:

Mein Überholmanöver bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften in Karlsdorf-Neuthard, als ich Papa auf der Laufstrecke „gechicked (*)“ hatte.

 

(*) gechicked:

Das ist ein Ausdruck, welchen auch ich dieses Jahr erstmals zu Gehör bekam und auch selbst verwundert nachfragen musste, was das eigentlich bedeutet:

Wenn eine Athletin (weiblich = chick/chicken/Huhn// chica=Mädchen/Spanisch) vor einem Athleten (männlich) ins Ziel kommt, ist er „gechicked“ worden. Für mich als schnelle Athletin wirklich lustig welche Wortschöpfung sich da hat jemand einfallen lassen. Anscheinend hat so mancher Athlet ein Problem damit, wenn ein Mädel vor ihm ins Ziel kommt. Ich kenne sogar Fälle, da wird vorher abgefragt, wann ich wo starte, dass so etwas nicht passiert. (Keine Angst: Keine Namen).

I love it!

 

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Results 2017:

 

Ergebnisse Luisa 2017

 

 

 

Fazit:

Dreimal Gesamtsieg, immer Podium und jedes mal der Sieg in meiner Altersklasse. Wichtig für meine Entwicklung waren für mich persönlich die Rennen mit Profibeteiligung, welche mir meine „Schwäche“ auf dem Rad aufzeigten. Daran werde ich arbeiten.

Die Saison 2017 habe ich mit meiner ersten Mitteldistanz in Köln beendet. An dem einen oder anderen Einzelzeitfahren oder Volkslauf werde ich im Herbst und Winter sicherlich noch teilnehmen. Ob mir das Laufen ohne davor Rad gefahren zu sein schwerer fällt bleibt abzuwarten…

 

Das Gerüst für 2018 steht:

Es stehen drei Rennen über die Mitteldistanz auf dem Programm. Als Highlight möchte ich mich, wenn möglich, bereits nächstes Jahr für die 70.3 WM in Nizza 2019 qualifizieren.

Des Weiteren sind noch drei Starts über die Olympische Distanz geplant. Die Deutschen Meisterschaften sind sowohl auf der Kurz- als auch auf der Mitteldistanz eine Option. Wo ich im Einzelnen starten werde entscheidet  sich allerspätestens Ende Februar.

 

 

Sponsorensuche:

Nachdem vergangenes Jahr noch regionale Veranstaltungen von mir priorisiert wurden, waren wir 2017 zum Teil bereits weit über die Landesgrenzen hinaus aktiv. In den nächsten beiden Jahre werden wir immer größere Veranstaltungen (zum Teil Europaweit) besuchen. Die Kosten für Sprit, Übernachtungen,  Trainingslager, Startgelder etc. steigen von Jahr zu Jahr.

 

Um für Außenstehende zu verdeutlichen, mit welchen enormen Kosten Athleten konfrontiert werden, hier ein Beispiel: Das Startgeld für den Hawaii – Triathlon beträgt dieses Jahr 999 US –Dollar! Ohne Flug, ohne Hotel ohne sonst etwas.

Da diese Entwicklung  aller Voraussicht nach weiter voran schreitet, muss ich für 2020 bereits jetzt etwas zur Seite legen.

Damit ich diesen teuren Sport trotz Top-Platzierungen als Studentin zumindest kostendeckend auf höchstem Niveau betreiben kann, suche ich weitere potentielle Werbepartner.

Ich bin bereits meinerseits aktiv auf einige Unternehmen zugegangen und habe bezüglich einem Sponsoring angefragt.  Allerdings besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich der eine oder andere Unternehmer interessiert zeigt, welchen ich gar nicht auf dem Schirm hatte. Auch wenn jemand Kontakte hat, welche mir weiter helfen könnten, so bin ich für die Weiterleitung sehr dankbar.

Wenn also jemand jemanden kennt, welcher lieber sein Geld in Werbung mit einer erfolgreichen, junge Triathletin investiert, statt es dem Finanzamt zu überweisen… würde ich mich über eine Kontaktaufnahme sehr freuen.

Branchenexklusivität wird selbstverständlich garantiert!

Alles liebe Eure

LUISA LOGO SCHRÄG NEU

 

Cologne Triathlon Weekend

Cologne Half

Gesamtrang drei bei meiner ersten Mitteldistanz

 

Das Cologne Triathlon Weekend ist mit insgesamt ca. 4000 Teilnehmern das zweitgrößte Multidistanzen Event in Deutschland. Vom Schülertriathlon bis zur Langdistanz war hier für jeden Athleten das entsprechende Event geboten.

Auf der Mitteldistanz sollte ich es  wieder einmal mit Konkurrentinnen aus dem Profibereich zu tun haben. Allen voran Mareen Hufe, welche schon zahlreiche Podiumsplätze bei Ironman – Veranstaltungen vorzuweisen hat und auch 2017 bereits die Mitteldistanz in Frankfurt gewann. Des Weiteren wurden mit Simone Hofmann und Elena Illeditsch  weitere Topathletinnen angekündigt, welche ich namentlich bereits kannte und als „gefährlich“ einstufte. Mich hatte als Mitteldistanz – Neuling niemand auf dem Schirm. Ich konnte sozusagen als „Underdog“ mein ganz eigenes Rennen machen.

Nachdem am Samstagabend das Wetter in der Domstadt noch von Dauerregen  geprägt war,  wurden wir am Sonntag mit bestem Triathlonwetter überrascht: Sonne satt und blauer Himmel!

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Das „Pferd “ war gesattelt….

Um 12.10Uhr war der Start der Topathleten, danach folgten zwei weitere Startblöcke. Insgesamt wurden mit mir rund 600 Starter auf die Mitteldistanz geschickt. Geschwommen wurde auf der WM Regattabahn am Fühlinger See bei Köln: Knapp 1000m hin und das Gleiche wieder zurück. Ein Verschwimmen war nicht möglich, da im Wasser Leinen mit Bojen gespannt waren an welchen man sich ausgezeichnet orientieren konnte. Ich kam mir auf der Regattastrecke vor, wie auf der Trainingsbahn im Maichinger Gartenhallenbad. Nur die Bahn war „unendlich lang“ und die „Wende“ kam erst nach 950 Metern.

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Nach genau 28 Minuten entstieg ich in der dritten Schwimmgruppe zusammen mit drei weiteren Mädels dem Wasser und bereits kurze Zeit später saß ich auf meinem LIV-Bike. In der Wechselzone hatte ich meine Mitstreiterinnen abgehängt und konnte somit als erste Frau auf die Radstrecke wechseln.

Sollte ich mich auf der Radstrecke etwas zurückhalten um dann am Ende noch ordentlich laufen zu können?  Wann soll ich wie viel essen? Schaue ich nur nach mir, oder orientiere ich mich auch an meinen Konkurrentinnen? Alles Fragen, welche mich nicht nur während der Vorbereitung sondern auch während des Wettkampfes beschäftigen sollten. Aufgrund der für mich neuen, langen Strecken und der daraus resultierenden längeren Wettkampfzeit entschied ich für mich, einfach Intuitiv zu handeln. Ich wusste im Vorfeld, dass ich mich schwer zurücknehmen kann, wenn der Startschuss erst einmal gefallen war und der Kampf Frau gegen Frau entbrannt ist.

 

Lui Kölle

 

Zwei Entscheidungen wurden mir bereits nach wenigen Radkilometern von meinen Mitstreiterinnen abgenommen:  Mareen und Simone ballerten an mir in einem Tempo vorbei, was keinerlei Überlegungen zuließ.

 

 

 

Die Radstrecke war durchweg flach aber – und speziell auf der zweiten Hälfte –  sehr Windanfällig. Da war „Kopfstärke“ gefragt. Der Anstieg eines Berges hört auf, wenn man oben angekommen ist. Danach geht’s wieder runter. Wind hat keinen Gipfel und kann einen aufgrund seiner Unberechenbarkeit auch ganz schön Körner kosten. Das äußert sich insofern, dass der Wind auch öfters seine Richtung wechselt und ich als Leichtgewicht ganz schön gegenstrampeln muss.  Bereits ab Kilometer 60 war ich „irgendwie platt“ und hoffte, dass sich die Beine für den abschließenden Lauf wieder regenerierten.

Auf Rang drei bei den Mädels wechselte ich in die Laufschuhe.

 

Der abschließende Halbmarathon – oder wie die Jägerin zur Gejagten wurde…

 

Zu absolvieren waren zwei flache Laufrunden à 10,5 km am Rheinufer entlang mit zwei Rheinbrücken als höchste Erhebungen welche sich als richtige „Berge“ anfühlten.

Die Länge der Laufstrecke an sich sollte eigentlich keinerlei Probleme bereiten. Schließlich hatte ich zur Vorbereitung auf den heutigen Tag einige lange Läufe über 20 Kilometer auf meiner Hausstrecke Darmsheim, Döffingen, Schafhausen bis Weil der Stadt und wieder zurück absolviert. Allerdings waren das reine Läufe, d.h. ohne davor geschwommen oder Rad gefahren zu sein. Wann sich meine Muskulatur bemerkbar macht und wann ich wie viele Kohlenhydrate auch noch beim Laufen zu mir nehmen sollte, – alles Fragen, auf welche ich als Mitteldistanz – Rookie im Vorfeld keine Antwort parat hatte und entsprechend kurzfristig reagieren musste… also immer in den Körper hinein hören… so zumindest war der Plan.

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Schmerzen – und nicht ganz so locker wie sonst…

Die ersten Kilometer spulte ich mit gemäßigtem Tempo ab – ich wollte nicht zu schnell loslaufen und habe mir deshalb zur eigenen Kontrolle meine Uhr in den Wechselbeutel gepackt. Meine aktuelle körperliche Verfassung hatte ein zu hohes Anfangstempo ohnehin ausgeschlossen.

An der ersten Wende konnte ich erstmals die Abstände zu den anderen Mädels checken. Mareen Hufe und auch Simone Hofmann waren vorne weg und für mich in meinem Zustand heute nicht mehr einzuholen. Von hinten drückte Elena Illeditsch mächtig aufs Tempo. Für mich eine ganz neue Rennsituation: Von der Jägerin zur Gejagten und immer die Angst: Wann kommt der Einbruch, der oft beschriebene „Mann mit dem Hammer“?

Im Kopfkino spulte ich meine Hausrunde ab. Km 5 Döffingen, Km 7 Schafhausen, Km 10 Weil der Stadt und Halbzeit. S c h o n Halbzeit – ich habe mir vorgenommen immer positiv zu denken. Kilometer 15: Jetzt geht’s Richtung Ziel… und immer genügend Essen und Trinken um dem gefürchteten totalen Einbruch zu entgehen. Elena kam an jeder Wende näher. Insgeheim hatte ich mich schon mit Platz vier zufrieden gegeben. „Halt – Stop!“, ich wollte ja positiv denken und schließlich war ich ja als gute Läuferin noch immer auf Rang drei…. Elena würde sicherlich auch noch eine schwierige Phase haben, so meine „positiven“ Planspiele.

Kurz vor dem Ende galt es nochmal  eine Wendeltreppe über „gefühlte fünfzig Höhenmeter“ auf, und dann über die Deutzer Brücke zu bewältigen, bevor ich endlich in den Zielkanal mit Blick auf den Dom und die Kölner Skyline einbiegen durfte. Ehrlich gesagt hatte ich den Blick nicht mehr wirklich – ich war im „Tunnel“ und konnte mich gerade mal noch 40 Sekunden vor Elena mit meiner Endzeit von 4:33:08 Stunden ins Ziel retten.

Es war geschafft – bzw. ich war geschafft! Aber sowas von.

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Mein „Battle“ mit Papa – Heute war wieder er schneller – sein Körper hatte sich wohl an „alte Zeiten“ erinnert… Mein Körper muss noch lernen…

Schmerz vergeht – der Stolz bleibt!

 

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Was macht man mit einem Glas Weissbier, wenn man den Rest nicht mehr schafft? …
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…Duschen!
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Ein Sonnenbad nach der Bierdusche hatte ich mir wirklich verdient…

 

Fazit:

Mit meinem Finish in Köln und einer Zeit von gut 4 1/2 Stunden habe ich einen weiteren Meilenstein meiner „Vision 2020“ erfolgreich bewältigt.

Es war ein schöner und toller Wettkampf in Köln. Mit wieder ganz neuen Eindrücken und Erfahrungen.  Die größten Abstände zu den Mädels vor mir bekam ich auf der Radstrecke verpasst. Je länger die Distanz, desto bedeutender das Radfahren – hier muss und werde ich für die Zukunft noch einiges tun. Ich bin mir sicher, dass sich die Radleistung über „mehr Trainingskilometer“, evtl. Krafttraining und Trainingsjahre noch deutlich steigern lässt – Mareen Hufe hat es mir heute gezeigt.

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Ergebnisse