Bierdusche zu Hause am Rothsee

Ich habe mich im Vorfeld wirklich unbändig auf diesen Wettkampf gefreut. Was der Rother Triathlonclub hier für insgesamt 2200 Starter auf die Füße stellt ist wirklich genial und jedes Jahr noch besser. Es fühlte sich an wie „nach Hause kommen“. Sooo herzlich wurde ich am Rothsee empfangen. Mir gefällt der Fränkische Dialekt und erinnert mich immer an die vielen Jahre Bauernhofurlaub am Brombachsee.

Bereits im Vorfeld wurde ich nach meinem dritten Platz im Vorjahr in der Pressemappe als Topstarterin angekündigt. Deshalb wurde mir auch eine Sonderfarbe für die Bademütze zugewiesen: Rot. Rot = Attacke. Die Sonderbademützen ermöglichen dem fachkundigen Publikum vom Land aus eine Orientierung was sich im Getümmel des Rothsees abspielt. Heute war es wortwörtlich ein Getümmel – ich kam mir auf dem ersten Drittel der 1,5km langen Schwimmstrecke vor wie im Piranhabecken.

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Platz fünf nach dem Schwimmen war gefühlt so la la… Auf der 42km langen Radstrecke wurde mir bewusst, weshalb dort Windräder stehen. Es herrschte ein enormer Gegenwind, der mich richtig Körner kostete. Aber es sollte ja noch das Laufen kommen – meine Spezialdisziplin.

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Nachdem ich mich beim Radeln schon um einen Platz verbessern konnte, musste ich auf den ersten Laufkilometern erst einmal abchecken, wie die Abstände nach vorne waren. Anja Beranek war bereits weit enteilt – Platz zwei aufgrund meiner mäßigen Vorstellung auf dem Rad wohl auch unerreichbar.  Platz drei war noch möglich. Lena Gottwald hatte diesen bis zu meinem Angriff inne.

Es ist unwarscheinlich schwer, rund drei Minuten auf die Konkurrenz innerhalb von 10km herauszulaufen, denn die bleiben in der Regel auch nicht stehen und warten. Und Laufen können die auch. Aber nicht so schnell wie ich heute:

Wieder hatte ich die absolut schnellste Laufzeit bei den Mädels!

Lange Rede – kurzer Sinn: Ich wurde für meine Laufleistung letztendlich erst rund 500m vor dem Ziel belohnt und habe es geschafft, mir den letzten Platz auf dem Podium zu sichern.

 

Dann der eigentliche Höhepunkt des heutigen Tages:

Die Siegerehrung mit Bierdusche!

 

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Die jeweils drei schnellsten Athletinnen und Athleten bekamen neben Pokalen, Preisen, wunderschönen Blumensträußen auch Riesenweizenbiergläser überreicht. Was wir mit dem süffigen Gerstensaft machen war uns überlassen – wer zu lange überlegte, war als erstes nass…

 

 

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MEINS!

 

 

 

Ergebnisse:

http://www.rothsee-triathlon.de/new_rothsee/index.php/ergebnisse-results/2017.html

 

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Presse:

http://www.tritime-magazin.de/2017/06/beranek-und-funk-gewinnen-den-rothsee-triathlon-2017/

 

Da wäre noch….

Das Familienbattle:

 

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In letzter Zeit werde ich häufiger auf mein Familienbattle angesprochen. Das Battle gibt es zwar immer noch, aber Papa hat aktuell die Nase vorn. Nicht nur ich konnte mich diese Saison stark verbessern, sondern auch mein Papa und Trainingspartner. Eigentlich logisch, wenn er mit mir trainiert…

Also hat das Training auch bei ihm Wirkung gezeigt, was sich dahingehend äußert, dass er in seiner Altersklasse auch ganz vorne mitmischt (AK Platz 1)

So lange ich bei den Damen um das Podium kämpfe, habe ich überhaupt gar kein Problem damit, wenn Papa noch schneller unterwegs ist.

Papa, zwick mich: Ich bin Deutsche Meisterin !!!

 

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Hitzeschlacht im Kraichgau

 

Eingebettet in die Ironman 70.3 Veranstaltung wurden 2017 die Deutschen Meisterschaften der Altersklassenathleten über die Olympische Distanz ausgetragen. Für das Schwimmen im Hardtsee galt aufgrund der Wassertemperatur von 22,2 Grad Neoprenverbot. Der Start erfolgte als „Rolling Start“, was für mich eine Premiere war. Hier starten nicht alle Teilnehmer gemeinsam, sondern jeweils zwei Athleten werden alle 5 Sekunden ins Wasser geschickt und der Startzeitpunkt wird mittels eines Zeitnahme Transponders erfasst. So wird die Massenschlägerei beim Start umgangen und auch die Pulk Bildung beim Radfahren vermieden. Ein klarer Nachteil dieser neuen Startvariante ist, dass man sich seiner Platzierung letztendlich erst nach dem Zieleinlauf sicher sein kann, da ja eventuell eine später gestartete Teilnehmerin schneller unterwegs sein kann.

Vor dem Start die Nationalhymne – meine Anspannung war unbeschreiblich: Lasst mich endlich ins Wasser!

Das Schwimmen selbst lief bei mir mit 23:24 Minuten ganz ordentlich. Mit meinen gut 1,5 Minuten Rückstand auf die Frauenspitze war ich voll im Soll. Auf der Radstrecke wurde meine Verbesserung zum Vorjahr deutlich. Ich fühle mich auf meinem LIV – Rad soooo wohl. Das Rad ist ein spezielles Damenmodell von Giant mit extra frauenspezifischer Radergonomie. Im „Land der 1000 Hügel“ – wie die Radstrecke im Kraichgau genannt wird – habe ich mich so richtig wohl gefühlt und konnte einige Plätze gut machen. Einzig die spätere Gesamtsiegerin Leonie Konczalla (eine echte Maschine auf dem Rad) war auf dem Velo wesentlich schneller unterwegs als ich. Was mich dann beim abschließenden Lauf über die 10,2km erwartete, übertraf all meine Erwartungen. Eine Vielzahl von Zuschauern feuerten die Athleten an, was aufgrund der Temperaturen von mittlerweile über 30 Grad auch nötig war. Mit dem schnellsten Laufsplit aller Damen konnte ich nach etwa zwei Kilometern den zweiten Platz übernehmen – und bis ins Ziel halten.

Eigentlich hatte ich mich während dem Rennen so auf die Zielverpflegung gefreut – was die Dopingkontrolleure wohl weniger interessierte: Schon wieder Dopingkontrolle und heute das erste Mal mit Blutabnahme. Die Frage nach meinem Trainer konnte ich auch Heute unbeantwortet lassen. Genauso die Frage nach meinem betreuenden Sportarzt…ich mach den Sport doch, weil ich Spaß daran habe und beweise damit, dass man (Frau) auch ohne Trainer, Puls oder Wattmessung, strukturiertem und detailliertem Trainingsplan, medizinischer Betreuung etc. erfolgreich sein kann. Trainieren nach dem aktuellen Wetter und nach der inneren Uhr!

 

Luidm

 

Zurück von der Dopingkontrolle dann endlich die Bestätigung:

Ich bin Deutsche Meisterin meiner Altersklasse und die zweite Dame@ all.

 

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GOLD !!!

 

 

Ergebnisse hier

Presseberichte:

http://www.bbheute.de/nachrichten/artikel/detail/lieber-hawaii-als-olympia-in-tokio-21-6-2017/

http://www.krzbb.de/krz_56_111340270-13-_Luisa-Moroff-ist-deutsche-Triathlon-Meisterin-ueber-die-Olympische-Distanz.html

 

Nach meinem klaren Sieg in Ingolstadt wusste ich meine Leistung nicht wirklich einzuschätzen. Dass ich mich zum Vorjahr verbessert hatte, stand außer Frage. Bei den Deutschen Meisterschaften sollte ich die Antwort bekommen.

Mit Leonie Konczalla, der Gesamtsiegerin der DM aus dem Vorjahr in Immenstadt und Lena Gottwald, von welcher ich letztes Jahr sowohl beim Rothsee-Triathlon als auch bei der DM geschlagen wurde, hatte ich jetzt einen aussagekräftigen Vergleich:

 

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Fazit: Eine Leistungssteigerung von 2016 zu 2017 von rund sechs Minuten oder etwa 4%

 

 

Ein nächstes Kräftemessen mit „alten Bekannten“ steht für mich dann am 25.06.2017 beim Rothsee – Triathlon an. Dort werde ich es laut aktueller Starterliste mit Anja Beranek und (wieder) Lena Gottwald zu tun haben. Anja gab mir letztes Jahr knapp 14 Minuten und ich wette, dieses Jahr wird es deutlich weniger….

…und außerdem bin ich ja (noch) kein Profi wie Anja und sie hat einige Trainingsjahre Vorsprung.