
Nach meinem Start beim Huskisson-Triathlon vor zwei Wochen kam auch prompt die Einladung für einen weiteren Start. Dass ich auch diese Einladung nicht ausschlagen werde, war eh schon klar. Aufgrund der Terminfülle an Triathlonveranstaltungen merkt man deutlich, dass hier in Australien „Triathlon – Hochsaison“ herrscht. Jedes Wochenende könnte man hier an einem Triathlon teilnehmen. Da ich mich aber aktuell noch in der Trainingsphase befinde und sich meine Form erst in gut sechs Monaten auf höchstem Level befinden sollte, schließe ich meine Wettkampfaktivitäten mit der Teilnahme am Wollongong Triathlon von diesem Wochenende fürs Erste ab. Diese Überlegung war auch der Grund dafür, bei meinen zwei Australienstarts „nur“ die Sprintdistanz zu bestreiten. Schließlich möchte ich die großen Körner für die Saison in Germany aufheben und den Formaufbau nicht während der Vorbereitung durch eine Vielzahl an Starts gefährden.
Das Wollongong Triathlon Festival 2017
Steven, ein Trainingspartner vom Jervis Bay Triathlon Club, hat mich früh morgens abgeholt und mir den Start letztendlich erst ermöglicht. Es ist mir durchaus bewusst, wie abhängig ich hier von den durchweg netten und hilfsbereiten Australiern bin und bin ihnen jeden Tag aufs Neue dankbar.
Beim ersten Start in „Down Under“ beim Huskisson-Triathlon habe ich festgestellt, dass die australischen Mädels auch nur mit Wasser kochen und ich auch hier ganz ordentlich mithalten kann. Der Rückstand zu den vorderen Mädels war letztendlich nicht all zu groß – und für mich aufgrund der Gruppenstarts leider erst im Ziel ersichtlich.
Meine Hoffnung nach einem großen gemeinsamen Frauenstart hat sich leider auch in Wollongong zerschlagen. Wieder wurde das Frauenfeld in Altersklassen gesplittet, wieder wurden wir zeitversetzt ins Rennen geschickt und wieder war ein Kampf Frau gegen Frau unmöglich. Somit ein Rennen ohne Taktik und wieder ein Kampf gegen die Uhr.
Das Wetter war leider für Australien erneut untypisch: Dauerregen pur…

Der 750m lange Schwimmkurs fand im Meer, genauer im Belmore-Becken statt. Weitläufige Landzungen von beiden Seiten sollten uns hier vor allzu hohem Wellengang schützen. Die als eine große Runde geplante Schwimmstrecke wurde aufgrund des Wetters auf zwei kleinere Runden geändert. Heute hätte ich mir meinen 2XU – Neo herbeigewünscht. Er hätte mich sicher sanfter über die Wellen gleiten lassen…Tja, den Start hatte ich leider etwas verpennt, nachdem ich mich in der Startzone gerade so angeregt mit australischen Starterinnen unterhalten hatte, fiel auch schon der Startschuss. Ich also hinterher – quer durchs Getümmel.

Meine Aufholjagd konnte ich auf der Radstrecke fortführen. Der dreimal zu durchfahrende Rundkurs auf der 20 km langen, sehr windanfälligen Radstrecke führte uns in den Norden und ermöglichte den Teilnehmern schönste Ausblicke auf die Illawarra Küste. Der australische Regen ist hier wenigstens warm und nicht wirklich störend, allein in den Kurven war erhöhte Vorsicht geboten.
Der fünf Kilometer lange Laufkurs ging an der Promenade von Wollongong entlang zum Wendepunkt im Stuart Park und wieder zurück. Jetzt wurde der Turbo gezündet: Mein Laufsplit war bei den Frauen der schnellste heute.

Eigentlich hatte ich im Ziel Gesamtplatz zwei für mich vermutet, aber eine Starterin aus einer nachfolgenden Startgruppe war noch einige Sekunden schneller als ich unterwegs, was für mich letztendlich Rang drei @ all und den Sieg in der Altersklasse bedeudete.
Nach meinem ersten, auf Englisch geführten Zielinterview habe ich dann auch noch die Siegerehrung verpasst. „The german one“ hatte sich gerade ausgiebig mit anderen Athleten unterhalten und den Aufruf zur „award ceremony“ völlig überhört…


Ergebnisse:
http://www.multisportaustralia.com.au/Home/QuickResults?clientId=1&raceId=6050