Wie die Jungfrau zum Kinde….kam ich zum Bergzeitfahren in den Taunus. Von Freunden angemeldet habe ich mich völlig unvorbereitet auf neues Terrain begeben. Beim „Rad Race“ in Frankfurt Oberursel galt es einen 11,6 km langen Anstieg auf den Feldberg im Taunus zu bezwingen.
Das Reglement war einfach: Gestartet wurde in Gruppen von je 25 Fahrerinnen. Die durchschnittliche Steigung lag bei 6 Prozent und 550 Höhenmetern.
Dass der Radsport von taktischen Spielchen geprägt ist war mir im Vorfeld bekannt. Dass die Gruppe der Spitzenfahrerinnen am Start gleich derartig lossprinteten, war für mich völlig unerwartet und überraschend zugleich. Die drei Ersten distanzierten den Rest der Gruppe und wechselten sich in der Führungsarbeit ab. Ich versuchte noch Kontakt herzustellen, was mich aber einige Körner kostete. „Kalt“ – ohne vorheriges Aufwärmen – an den Start zu gehen war von meiner Seite ein weiterer Fehler und sehr naiv…alles samt Erfahrungswerte, welche mich für die Zukunft weiter bringen werden.
Über das sportliche Abschneiden kann ich mich dennoch nicht beklagen: Rang vier und somit leider nur die „Holzmedaille“ mit einem Rückstand von knapp 2 1/2 Minuten auf die Siegerin Eva Buchholz.
Seit 1983 nach Christus wird der Triathlon in Immenstadt/Allgäu veranstaltet. Ein echter Klassiker – mit KULT Charakter. Den Begriff Kult mit dem Allgäutriathlon zu verbinden, da hat Veranstalter Hannes Blaschke einen echten Marketinggeniestreich getätigt. Aber der Reihe nach:
Kult: Die Strecke… Geschwommen wird im Alpsee – bei meist frischen Wassertemperaturen. Die Radstrecke bietet alles, was solche „Flachlandtiroler“ wie mich an körperliche Grenzen führt. Der Kalvarienberg gleich nach dem Schwimmen ist ein kurzer aber sehr steiler Vorgeschmack auf den eigentlichen Hammer bei Kilometer 15: Ein fünf Kilometer langer, steiler Anstieg, ein echter Härtetest für wohl alle Starterinnen und Starter. Auch auf der letzten Disziplin wird alles versucht, den Kultcharakter zu verdeutlichen: Der sogenannte „Kuhsteig“ bei Kilometer vier ist ein solcher Anlass. Ein knackiger, knapp 300 Meter langer Anstieg mit 20%, über den das ganze Jahr normalerweise die Kühe auf die Weide getrieben werden – und einmal im Jahr sind eben die Athleten dran….
Kult: Die Zuschauer und Helfer.. : Angefeuert wird hier mit Kuhglocken…
Kult: Das Wetter…leider auch heuer nicht prickelnd. Der Regen in der Nacht hat sowohl Wechselzonen als auch den „Kuhsteig“ zum Schlammfeld gemacht. Auch auf der Radstrecke hat es leider geregnet, was die Abfahrten gefährlich werden ließ. Über die Temperaturen konnten wir dieses Jahr nicht meckern….legendär Allgäutriathlons mit Schnee auf der Radstrecke….aber selbst wenn es der Wettergott mit den Athleten, Zuschauern und vor allem den Helfern einmal gut meinen sollte: Es würde dem Kult keinen Abbruch tun…(Wie sagte der Moderator bei der Wettkampfbesprechung am Vortag auf die Frage zur Wetterprognose: „Wetter haben wir auch dieses Jahr!“)
Landgang beim Schwimmen…für die Zuschauer wurde das Schwimmen durch einen Landgang unterbrochen…Kult: Zielverpflegung !
Mein Wettkampf…(noch nicht Kult – weil meine Premiere in Immenstadt): Das Schwimmen lief solala. Bereits im Wasser bekam ich zu spüren, dass heute die besten Athletinnen Deutschlands mit mir an der Startlinie standen – es ging ordentlich zur Sache! Auf der 42,5 km langen Radstrecke konnte ich meinen 12.Platz bei den Frauen nach dem Schwimmen halten. Durch meine Laufleistung von 41:10min. für 10,5 harte Laufkilometer konnte ich mich noch auf Platz 10 vorschieben. Meine Endzeit von 2:35:38 Stunden bedeuteten Rang fünf meiner Altersklasse bis 24 Jahre (aber da bin ich ja noch eine der jüngsten…mit Luft nach oben!)
Zum Abschluß gab es für mich im Ziel noch eine „Überraschung“: Bei meinem erst fünften Start über die Kurzdistanz wurde ich bereits zum zweiten Mal zur Dopingkontrolle gebeten 🙂
Wieder einmal beste Bedingungen beim Summertime-Triathlon in Karlsdorf Neuthard – der Veranstalter hat wohl einen guten Draht zu Petrus…
Nachdem es mir vor zwei Wochen in Tübingen über die Olympische Distanz nicht allzu toll lief, stand heute beim Summertime Triathlon mal wieder ein Sprinttriathlon auf dem Programm. Da ich in zwei Wochen bei der Deutschen Meisterschaft in Immenstadt im Allgäu über die Olympische Distanz topfit am Start sein möchte, sollte heute die halbe Strecke genügen.
Geschwommen wird beim Summertime Triathlon im Sieben-Erlen-See, ein Schwimmen in kristallklarem, warmem Badewasser und somit auch mal wieder Neoprenverbot. Als 4. Frau hatte ich die 750m lange Schwimmstrecke hinter mich gebracht. Schnell konnte ich mich auf der fast topfebenen Radstrecke an die Spitze des Frauenfeldes setzen. Es lief heute erstaunlich gut…der lange Zeit vermisste Druck auf dem Pedal war wieder da!
Beim Laufen wurde gegenüber den Vorjahren auf zwei Runden und somit 6,6km verlängert, was mir wiederum entgegen kam. Mit einem Schnitt von unter vier Minuten pro Kilometer konnte ich meinen Vorsprung weiter ausbauen und mal wieder einen souveränen Sieg einfahren.
Das Familienbattle wurde heute durch meinen kleinen Bruder Felix zu einem Familiendreikampf ausgeweitet… Felix hab ich (noch) locker im Griff, was bei Papa anders ausschaut – wie bitte soll ich ein Battle gegen Papa gewinnen, wenn der aktuell an alte Zeiten anknüpft und auf dem 4.Gesamtrang einläuft?
Aber meine Zeit wird kommen:Vielleicht schon bei der DM in Immenstadt!